Alles andere als unerwünscht

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alinescot Avatar

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Die Schwestern aus Maggie Fishbones Waisenhaus haben die Nase voll von Maggies Ungehorsam und stecken sie nun ohne Umschweife in das schlimmste aller Waisenhäuser: Das Midwatch-Institut, besser bekannt als die Schule für Waisen, Ausreißerinnen und unerwünschte Mädchen.
Aber kaum hat die schlechtgelaunte Nonne Maggie abgesetzt, kommt Midwatchs wahres Gesicht zum Vorschein. Die strenge Schule ist nur eine Fassade um davon abzulenken, dass die Mädchen hier zu Tipptopp-Agentinnen und Ermittlerinnen ausgebildet werden.
Maggie hat sich noch nie so Willkommen gefühlt wie hier und bald schon bekommt ihre Gruppe einen ersten Fall zugewiesen.

Dieses Buch steckt voller wundersame Dinge und Abenteuer und der Schauplatz könnte bunter nicht sein. Die Umgebung hat etwas vom viktorianischen Zeitalter und etwas Steampunkmäßiges. Der Himmel ist voller Zeppeline und der Untergrund von lauter geheimen Tunneln durchzogen. Kaum ein Haus kommt ohne Türmchen, Kuppel, Dachgarten oder eigener Anlegestelle für Luftschiffe zurecht.
Aber ich finde es schade, dass es keine richtige Hauptfigur gibt. Meistens drückt sich zwar Maggie in den Vordergrund, aber sie ist nie alleine. Sie und ihre neuen Freundinnen agieren als großes Ganzes als Gruppe und so erfährt man auch kaum persönliches über die einzelnen Mädchen. Auch wenn die ein oder andere besondere Aufgaben zugeteilt bekommt, wird nie tiefer auf diejenige eingegangen.

Die Handlung an sich ist dem Alter der Leser und Leserinnen angemessen. Es gibt aufregende Verfolgungsjagden, knifflige Rätsel zu lösen und gerissene Schurken zu entlarven. Zusätzlich zum Fall, den Maggies Gruppe lösen muss, schweift ein gruseliges Nachtmonster durch die Stadt und lässt Leute verschwinden.
Den fantastischen Ansatz hätte es für mich nicht gebraucht. Ich finde, der Roman hätte rein kriminalistisch bleiben sollen, das hätte besser gepasst und mir auch besser gefallen.
Besonders hervorheben möchte ich die wunderschöne Ausstattung des Buches. Überall finden sich hervorragend gelungene Illustrationen der Autorin selbst (wenn ich das richtig sehe). Es findet sich kaum eine Seite ohne ein besonderes Detail.
Nicht zu vergessen die wertvollen Tipps zwischen den Kapiteln für die jungen LeserInnen und angehende AgentInnen. Darin lernt man zum Beispiel wie man einem Krokodil entkommt oder wie man beinahe unsichtbar wird. Sehr nützliche Tipps also.
Empfohlen wird das Buch allen Kindern ab 10. Auch wenn die Heldinnen in dieser Geschichte alles Mädchen sind, werden Jungs bestimmt auch ihre Freude mit dem Buch haben.