cooles Thema, fesselnd erzählt

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hiclaire Avatar

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Nach einem unverzeihlichen Vorfall muss Maggie Fishbone das Waisenhaus in Mud Harbor verlassen und wird nach Midwatch gebracht, ein Institut, dem ein Ruf von unerbittlicher Strenge vorauseilt. Tatsächlich ist es dann dort ganz anders als erwartet. Anfangs sehnt sie sich fast noch ein bisschen zurück in die alte Umgebung, wo es zwar lieblos, aber doch vertraut war. Hier in Midwatch ist alles anders, freundlich und außergewöhnlich, aber eben auch fremd und gewöhnungsbedürftig, nicht zuletzt die ebenso exzentrischen wie coolen Unterrichtsfächer. Nur gut, dass sie mit Sofie und Nell, die gleichzeitig mit ihr angekommen sind, sogleich Freundschaft schließt und alle drei schnell ihren Platz in der Gemeinschaft finden. Die Mädchen von Midwatch sind klug und mutig, aufmerksam und patent, ausgebildet in Fähigkeiten, die ziemlich aus der Reihe fallen, für die Schulleiterin Miss Mandelay jedoch zu den „nützlichen Dingen, die jedes Mädchen wissen sollte“ zählen. Unentbehrlich besonders für kleine Detektivinnen. Einige dieser Dinge werden zwischendurch näher erläutert – zum Ausprobieren für die kleinen Leserinnen. Und sehr bald wird es dann spannend, Maggie und ihre Mitschülerinnen stürzen sich in ihr erstes Ermittlungsabenteuer…

Maggie ist zwar die Hauptfigur in der Geschichte, aber nicht unbedingt die Heldin. Sie steht gar nicht so sehr im Mittelpunkt wie man annehmen könnte. Teamarbeit, Zusammenhalt und Gemeinschaft, das ist es, was zählt und zum Erfolg führt, und ich halte das durchaus für eine gute Botschaft. In Midwatch werden individuellen Fähigkeiten gefördert, den Mädchen Selbstvertrauen vermittelt und die Gewissheit, dass sie sehr wohl nützliche Mitglieder einer Gemeinschaft sind, etwas, das sie bisher schmerzlich entbehren mussten.

Die Aufmachung hat mir richtig gut gefallen mit dem schönen blaugrauen Schriftbild und den zauberhaften Illustrationen, die in der gleichen Farbe gehalten sind und den Text sehr anschaulich untermalen. Ich mochte auch den flüssigen, leicht altmodischen Erzählstil und die dazu passende Sprache, ja sogar die Steampunk-Elemente, ansonsten nicht so meins, haben mich hier kein bisschen gestört.

Eine fesselnde und unterhaltsame Geschichte eher für Mädchen. Männliche Figuren gibt es nur vereinzelt in den Nebenrollen und nicht als Identifikationsfiguren.

Das Buch wandert jetzt ins Bücherregal meiner Enkeltochter. Sie fällt in die Zielgruppen und ich bin sicher, sie wird es mögen, denn auch mir hat es vergnügliche Lesestunden beschert.