Ein scharfer Blick in einer kalten Welt

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lil147 Avatar

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Historisches Stockholm, geprägt von Armut, Gewalt und polizeilicher Autorität. Mika hat einen scharfen Blick für Details und gerät in einen spannenden Kriminalfall. Ein totgeglaubter Mörder treibt wieder sein Unwesen. An der Seite von Kommissar Vall setzt sie wichtige Puzzlestückchen zusammen und bringt die Ermittlungen entscheidend voran. Je näher sie der Wahrheit kommen, desto größer wird die Lebensgefahr.
Der düstere Ton der Geschichte passt zu Mikas harter Lebensrealität. Als Waisenkind besitzt sie kaum Rechte oder Schutz und ist häufig der Willkür anderer ausgeliefert. Dennoch zeigt sie Reife und Verantwortungsinn, kümmert sich fürsorglich um die anderen Kinder im Heim und weiß genau, wann sie schweigen und wann sie sich äußern kann.
Die Polizei wirkt übermächtig und herrisch, so sind auch die ersten Begegnungen mit Kommissar Vall sehr kühl und distanziert.
Im Verlauf wird ihre Beziehung vertrauensvoller, fast schon freundschaftlich. Mika wird nicht nur ernster genommen, sondern wächst auch über sich hinaus.
Die Spannung ist von Beginn an spürbar. Dem Leser bleibt einiges verborgen, doch Mika kombiniert Hinweise früh und ist den Entwicklungen oft einen Schritt voraus.
Der Schreibstil ist direkt, ohne viel Ausschmückung, aber dennoch sehr wirkungsvoll. Die Charaktere gewinnen schnell an Tiefe. Ohne viel Umweg kommt die Handlung auf den Punkt. Nur das Lesealter würde ich eher auf 12+ ansetzten, da bestimmte Themen wie Tod und Gewalt öfter vorkommen.