Mika Christie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

Die zwölfjährige Mika lebt schon im Waisenhaus solange sie sich erinnern kann. Im Jahr 1880 ist das kein leichtes Leben. Und sie hätte so gerne einen Nachnamen. Als ein neugeborenes kleines Mädchen an der Pforte abgegeben wird, darf Mika ihr einen Namen geben und es werden sogar zwei Namen, ein Vorname und ein Nachname wie bei jedem anderen auch. Eine Wendung nimmt Mikas Leben als Kommissar Waldemar Hoff sie zunächst zu einer Befragung holt und sie nach ihren klugen Antworten zu weiterer Zusammenarbeit auffordert. Ein rätselhafter Todesfall ist aufzuklären und Hoff scheint nicht allzu viel Unterstützung zu haben.

Ein erster Fall für das Waisenmädchen Mika und Kommissar Waldemar Hoff. Mika ist eine hervorragende Beobachterin und geschickte Ermittlerin. Durch ihr Leben und ihre unbekannte Herkunft geprägt wirkt sie älter und weiter als es ihre zwölf Jahre vermuten lassen. Eine unbeschwerte Kindheit gab es nicht und schon muss sie Arbeiten übernehmen, um zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen. Kommissar Hoff schient bei der Polizei keine gehobene Stellung zu haben. Mehr oder weniger alleine soll er den neuersten Mord aufklären. Überraschend gut ergänzen er und Mika sich.

Ab zehn Jahren wird dieser Roman empfohlen. Doch auch für ältere Leser ist es sehr spannend, die Worte zu genießen. Ob die Altersempfehlung etwas jung ist, können Kinder und Eltern vielleicht besser beurteilen. Bei Mika handelt es sich um ein wirklich tolles Mädchen, dass einem sofort sympathisch wird. Sie hat die Energie, um den Versuch zu starten, etwas zu ändern. Dabei spürt sie einigen Geheimnissen nach, die in diesem ersten Band nicht alle gelöst werden. Der Täter in dieser Untersuchung könnte auch als tragische Figur gesehen werden. Kommissar Hoff wirkt manchmal wie ein Brummbär, was ihm auch einen gewissen Charme verleiht. Angesiedelt im winterlichen Schweden kann man einen Eindruck gewinnen, wieso Mikas Leben und das der anderen Waisenkinder eher schwer ist. Es mangelt an Essen und nur selten kann ordentlich eingeheizt werden. Es eindringliche Erinnerung, dass es nicht jedem gleich gut geht. Ein ansprechender Reihenstart, bei dem man sich schon auf den nächsten Band freuen kann.

Fast schon als Abkühlung eignet sich diese winterliche Lektüre für einen heißen Sommertag, wobei das hinreißend gestaltete Cover einen kühlen Hauch verbreitet. Das Hörbuch wird stimmungsvoll vorgetragen von Julia Nachtmann.