Schöner Kinderkrimi mit düsteren Elementen

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📚 „Mika Mysteries – Der Ruf des Nachtraben“ von Johan Rundberg (Magellan)

Der Winter 1880 ist erbarmungslos: Stockholm ist von der Außenwelt abgeschnitten, Vorräte sind knapp, eisige Kälte liegt über der Stadt. Und ein Serienmörder geht um.
Mika, 12 Jahre alt, gehört zu den ältesten Kindern im städtischen Waisenhaus. In derselben Nacht, in der ein neugeborenes Kind dort abgegeben wird, geschieht ein Mord.
Der ermittelnde Kommissar wird auf Mika und ihre besondere Beobachtungsgabe aufmerksam. Bald stellt sich die Frage: Treibt der sogenannte Nachtrabe noch immer sein Unwesen? Können Mika und der Kommissar die Mordfälle aufklären?

Der Schreibstil ist angenehm flüssig, die Geschichte enthält einige überraschende Wendungen und nicht alles ist von Anfang an durchschaubar. Das mochte ich sehr.
In der Mitte wurde es für mich etwas unübersichtlich, weil viele Namen auf einmal auftauchten. Das hat sich im weiteren Verlauf aber wieder gelegt.

Besonders schön finde ich die Stadtkarte, die sich vorne und hinten im Buch befindet. Dort sind wichtige Schauplätze markiert. Das hilft nicht nur bei der Orientierung, sondern unterstützt auch das Eintauchen in das historische Stockholm.

Meine Einschätzung zur Altersempfehlung:
Offiziell wird das Buch ab 10 Jahren empfohlen, persönlich würde ich das Lesealter eher bei 12 Jahren ansetzen, also in Mikas Alter.
Denn auch wenn das Buch hoffnungsvolle Elemente enthält, ist es insgesamt recht düster. Kälte, Hunger und das Leben als Waisenkind im 19. Jahrhundert werden sehr eindrücklich und realistisch beschrieben, ebenso wie die Krimielemente (Mord, Hinrichtung, Tote).

Insgesamt ein spannender, tiefgründiger Krimi mit historischer Atmosphäre – ich vergebe 4/5 ♥️