Spannende Detektivgeschichte mit einer großen Portion düsterem Realismus

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jannehanne Avatar

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Sehr gerne haben wir das Buch gelesen - atmosphärisch dicht, spannend und toll übersetzt. Sprachlich hebt es sich meines Erachtens hervor aus dem aktuellen Angebot an Kinderbüchern und der Roman macht wirklich Freude beim Vorlesen. Als Leser hatten wir sofort die Stimmung und das winterliche Stockholm Ende des 19.Jahrhunderts lebhaft vor Augen, fieberten mit, mussten schmunzeln oder bekamen eine kleine Gänsehaut.
Die 12 Jährige Mika wächst im Waisenhaus auf und besitzt eine unglaublich feine Beobachtungsgabe. Als ein Neugeborenes mitten in der Nacht im Waisenhaus abgegeben wird, kommen die Ereignisse ins Rollen und Mika wird zur wichtigen Begleiterin von Inspektor Hoff bei seinen Ermittlungen. Zwar löst sich zum Ende der Fall um den Nachtraben auf, einige Fragen bleiben jedoch offen und ungeklärt, wofür man als (kleiner) Leser eine gewisse Toleranz mitbringen muss. Zumal der Folgeband erst 2026 erscheinen wird. Einige Szenen sind recht gruselig geschrieben (z.B. Leichenschau), was unseren Sohn eher hat mitfiebern lassen, aber vielleicht nicht unbedingt etwas für jedes Kind ist.
Mika ist eine Figur, die stellenweise in ihrem Humor und Auftreten uns etwas an Pippi Langstrumpf erinnert hat, wenngleich das Setting des armen Stockholmer Waisenhauses deutlich düsterer und geheimnisvoller ist. Uns ist die Figur während des Lesens sehr ans Herz gewachsen und wir empfehlen das Buch gerne weiter an alle, die auf der Suche nach einem sprachlich ansprechenden und inhaltlich spannenden Kinderbuch sind.