Kein wahres Glück in einer virtuell erschaffenen Welt

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donna vivi Avatar

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Ein Leben zu leben, das von einer virtuellen Realität abhängig ist und in dem selbst eine Umarmung mit dem geliebten Vater konstruiert ist, kommt nicht besonders lebenswert vor. Wenn man nicht die Gelegenheit bekommt, wahre Beziehungen zu pflegen und wahre Gefühle zu entwickeln, fehlt doch die Grundlage der Menschlichkeit.
In dieser Situation ist es verständlich, dass Luna, die Hauptperson in „Mind Games“, leidet. Sie muss in der unliebsamen Zukunftswelt viel einstecken und hat – so scheint es zu sein – keine Bezugsperson in ihrer realen Umgebung. Ihre Mutter ist tot, ihr Vater arbeitet online und loggt sich kaum aus, ihre oberflächliche Stiefmutter will ein problemloses, einfaches Leben und ihre Oma, die sich von der virtuellen Welt fern hält, wird für verrückt gehalten und unter Medikamente gesetzt.

Luna rebelliert, sie ist eine Verweigerin und will verständlicherweise kein Teil der Masse werden. Dadurch macht sie sich auch das Schulleben schwer. Sie hat jedoch eine ganze Menge gute Eigenschaften, sie kümmert sich um ihren Halbbruder und liebt ihre „Nanna“, die Oma, bedingungslos. Sie ist intelligent und sie hat glücklicherweise die Fähigkeit nicht verloren, das aktuelle System zu hinterfragen. Ihre Sehnsucht nach Liebe ist besonders stark.

Teri Terry entwickelt die Geschichte schwungvoll und spannend. Im Hintergrund sind noch einige Geheimnisse, die in der Leseprobe nur angedeutet werden. Die Ereignisse lassen noch viele abenteuerliche Wendungen vermuten. Der Grundton ist zwar überwiegend trüb und melancholisch, jedoch nicht ganz aussichtslos. Ich bin gespannt, was aus Lunas „Wahnsinnssozialleben“ wird...