Mind games

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„Mind games“ aus der Feder der Autorin Teri Terry ist eine Dystopie, welches man in die Jugendliteratur einordnen kann. Dies war mein erstes Buch von Terry, jedoch bestimmt nicht mein letztes. „Mind games“ ist (bisher) ein eigenständiges Werk.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, sogar das Parlament tagt digital. Nur Luna bleibt offline. Sie ist eine Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb. Umso überraschter ist Luna, als sie von der mächtigen Firma PareCo zu einem Einstufungstest eingeladen wird – und einen der begehrten Programmierer-Jobs erhält. Warum hat die Firma so ein großes Interesse an ihr? Als Luna den begabten Hacker Gecko kennenlernt, beginnt sie die von PareCo erschaffene Welt immer mehr zu hinterfragen. Doch dann ist Gecko auf einmal verschwunden, und Luna kann sich nicht mehr an ihn erinnern …

Der Schreibstil von Teri Terry ist sehr angenehm. Das Buch hat sich flüssig und leicht lesen lassen und ein gewisses Suchtpotential ist ebenfalls vorhanden. Ich konnte das Buch nur schwer wieder aus den Händen legen. Die Welt von “Mind games“ ist faszinierend und erschreckend zugleich. In dieser liegt der Schwerpunkt auf der fortgeschrittenen Digitalisierung – die Idee hat definitiv Potential. Dennoch habe ich mir an vielen Stellen etwas mehr Tiefgründigkeit gewünscht. Auch wird nicht wirklich viel auf die bisherige Geschichte der Welt eingegangen, man erfährt nur, dass ein Dritter Weltkrieg ausgebrochen ist. Sonst liegen die Schwerpunkte wirklich auf der Digitalisierung und die daraus resultierenden Folgen auf die Bevölkerung. Gerne hätte ich noch mehr über die Welt erfahren.
Auch der Aufbau des Buches konnte mich überzeugen. Die einzelnen Kapitel sind sinnvoll beschriftet und die jeweils angeführten Zitate machen neugierig auf den Inhalt des Kapitels. Die Charaktere in „Mind games“ haben mir ebenfalls überzeugen können. Einerseits ist das die Protagonistin Luna. Sie ist eine Verweigerin der digitalen Welt, aus Gründen die im Verlauf des Buches erklärt werden. Ihre Mutter ist eine bekannte Frau in dieser Welt gewesen, da sie eine talentierte Hackerin war und ist gestorben, als Luna noch ein kleines Kind war. Auf der einen Seite wirkt Luna recht stark und widersetzt sich der Obrigkeit. Aber dann gibt es auch wieder Situationen, in denen Luna ziemlich naiv wirkt und sie hat ihre Schwierigkeiten, mit der Situation klarzukommen. Besonders interessant fand ich jedoch Gecko. Diesen Shacker lernt Luna während der Tests kennen und zusammen haben sie einige spannende Szenen. Leider erfährt man auch nicht allzu viel über seine Vergangenheit.
An sich ist das Buch auch über die gesamte Länge spannend zu lesen und man möchte einfach wissen, wie die Situation weitergehen wird. Jedoch gibt es im Mittelteil einen Abschnitt, bei der etwas der Schwung rausgenommen wird. Das hat jedoch nur einen geringen Einfluss auf das Lesevergnügen.
Das Ende war auch interessant zu lesen und ich hätte es so nicht erwartet. Jedoch hätte ich mir gewünscht, dass dieses näher beschrieben wird. Am Ende ging doch alles recht schnell und die Situation wurde geklärt. Nicht alle Fragen wurden zufriedenstellend geklärt und das Finale hat mich nicht vollkommen glücklich mit der aktuellen Situation zurückgelassen. Bewegend fand ich auch das Schicksal von Gecko, auf das ich jedoch nicht näher eingehen werde.

Mein Fazit: Das Buch hat mich wirklich vom Schreibstil der Autorin Teri Terry überzeugen können. Je nachdem, was man von diesem Buch erwartet – aber für ein Jugendbuch hat es mich wirklich überzeugen können, auch wenn ich mir manchmal etwas mehr Tiefgründigkeit gewünscht hätte. Dafür möchte ich gerne 4,5 Sterne vergeben.