Sci-Fi-Teenager-Coming-of-Age mit einem Schuss Romantik

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kindder80er Avatar

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Die Idee hinter diesem Buch ist genial spannend und gar nicht mal so abwegig: Das meiste findet online statt, man trifft sich meistens nur noch mit den jeweiligen (zum Teil auch gepimpten) Avataren - der eigene Körper bleibt zu Hause "eingeloggt". Luna ist allerdings "Verweigerin", was ihre schulische Ausbildung für die ebenso oft nicht körperlich anwesende Lehrerschaft vor Herausforderungen stellt. Gut, sie ist nicht die einzige, für die sich die Lehrer noch vor die Tür schleppen müssen, aber man merkt dem Buch an, dass Luna und Konsorten eine aussterbende Spezies sind und von gleichaltrigen, "angepassten" Teenies durchaus schräg angeschaut werden.

Im Laufe des Buches stellt man mit Luna fest, dass sie ein schweres Erbe angetreten hat. Sie war dadurch, dass sie die Tochter von Astra ist, die sagenumwoben vor Jahren während eines Onlinespiels gestorben ist, sowieso schon etwas besonderes, aber das was durch Lunas neue Bekanntschaften ans Tageslicht tritt, schockt bisweilen nicht nur sie selbst.

Im Laufe der Geschichte versteht man mit der Protagonistin mehr und mehr, taucht weiter hinab in die Untiefen von Korruption und Manipulierung. Insgesamt kann man das Buch als Sci-Fi Krimi ansehen mit einer guten Portion von Teenagergefühlen und auch einem Schuss Romantik.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht das Buch zu lesen, zwischenzeitlich entwickelte es sich auch zum Pageturner (obwohl das letzte Drittel zu Anfang etwas dröge war). Insgesamt eine runde Geschichte mit einer tollen, nicht allzu perfekten Heldin und vielen Zwischentönen, die auch unsere heutige Welt kritisch beäugen.