Virtuelle Welten

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Die 17-jährige Luna lebt mit ihrem kleinen Bruder Jason, ihrer Oma, ihrer Stiefmutter Sally und ihrem Vater in einer Welt, in der die meisten Aktivitäten nur noch virtuell stattfinden. Fast jeder über 10 hat ein Implantat, nur die sogenannten Verweigerer aus religiösen oder medizinischen Gründen bilden eine Randgruppe. Auch Luna gehört zu den Verweigern, offiziell weil ihre Mutter bei einem Onlinespiel gestorben ist. Den wirklichen Grund hat sie nur ihrer Oma verraten, die ihr riet sich kein Implantat zu holen, um nicht ins Visier der PareCo zu geraten, einem quasi alles dominierenden Konzern. Trotz ihres Außenseiterstatus bekommt Luna einen Testtermin bei PareCo, bei der die klügsten Köpfe aber auch die Irrationalen herausgefiltert werden sollen. Im Testcenter trifft Luna auf Gecko, einem Shacker, der die virtuellen Welten verändern kann. Auch Lunas Mutter Astra war eine Shackerin, ein der besten, und bald entdeckt Luna, dass auch sie die Fähigkeit hat den sogenannten Nullraum, aus dem alles virtuelle entsteht, zu dominieren. Als Luna für eine Stelle auf der Unzugänglichen Insel - von der niemand je zurückgekommen ist - ausgewählt wird, verhilft ihr Gecko zur Flucht. Sie landet bei einer Gruppe von Rebellen, die PareCo stürzen wollen und lernt nebenbei einiges über ihre eigene Vergangenheit und über ihre Mutter. Der Kampf gegen PareCo beginnt...

Mind Games ist zwar ein Jugendbuch, aber auch Erwachsene werden den Lesestoff verschlingen. Obwohl das Buch 460 Seiten hat, wird es nie langatmig oder langweilig, die Spannung bleibt konstant erhalten und man kann es kaum weglegen. Luna ist ein sympatische Protagonistin, mit der man sofort mitfiebert und mitfühlt. Die anderen Charaktere bleiben ein wenig flach und sich im Grunde Beiwerk, dies stört aber den Fluss der Geschichte nicht. Das Thema mit den virtuellen Welten ist vielleicht nicht ganz neu, aber sehr gut umgesetzt. Die Zusammenhänge werden einleuchtend erklärt, sodass man auch als weniger technikaffiner Mensch versteht worum es geht. Einziger Minuspunkt ist, dass es am Ende alles ein bisschen schnell geht. Auf den ersten 600 Seiten ist das Tempo ok, dann plötzlich geht alles total schnell, und voila das Buch ist zu Ende. Als Leser bleibt man ein wenig atemlos zurück und möchte eigentlich noch 100 Seiten weiter lesen. Alles in Allem ist Mind Games aber eine sehr spannende, interessante und kurzweilige Geschichte.Sollte es eine Fortsetzung geben, lese ich sie auf jeden Fall.