Charmante Abenteuergeschichte über Mut und Freundschaft im Minecraft-Kosmos

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
zwischen.den.buchwelten Avatar

Von

Ich habe zwar nie Minecraft gespielt, aber der Beginn des Comics hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht. So fühlte ich mich an diverse Momente meiner „Gamingkarriere“ erinnert, wenn ich ein neues Spiel begonnen habe. Erstmal ist man völlig planlos und macht Unsinn 😉. Ähnlich ergeht es auch Sarah, der Protagonistin in diesem Comic. Der erfahrene Spieler Hektor hilft dem „Newbie“ zunächst nur widerwillig. Im Laufe der Geschichte raufen sich die beiden aber zusammen und gehen auf ein gemeinsames Abenteuer…

Das Schöne ist, die Geschichte ist ein Stück weit universell. Natürlich hat man es hier mit den Figuren und der Spielmechanik von Minecraft zu tun. Das gemeinsame Erleben, sich unterstützen und Spaß haben funktioniert aber auch bei anderen Games. Tatsächlich habe ich es selbst erlebt, dass durch das gemeinsame „Zocken“ eines Online-Games aus Fremden Freunde geworden sind. Und so ist auch die Geschichte von Sarah und Hektor möglicherweise der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, denn beide Kinder haben im „echten Leben“ ihr Päckchen zu tragen. Diese ernsten Zwischentöne in der Handlung haben mir sehr gefallen und haben der Geschichte und den Figuren Tiefe gegeben.

Darüber hinaus ist der Comic sehr schön gezeichnet. Selbst wenn man sich mit Minecraft nicht so tief auskennt, erkennt man die Optik sofort wieder (das Lama!). Angenehm fand ich dabei, dass die Welt zwar block-artig kantig, aber nicht zu übertrieben pixelig dargestellt wurde, wie ich es aus anderen Illustrationen zum Teil kenne. Außerdem sehen die Figuren von Sarah und Hektor „normal“ aus – hier wird also der Kontrast zwischen Game und den Gamern deutlich gemacht. Das mochte ich.

Nach Ende der (in sich abgeschlossen) Geschichte folgen noch einige Seiten Skizzen, die zeigen, wie der Comic entstanden ist. Das ist zwar eine nette Ergänzung, interessiert aber vermutlich nicht jeden und bläht das Buch auf. Hier liegt auch mein Hauptkritikpunkt: das Preis-/Leistungsverhältnis. Das Buch ist recht kurz und ratz fatz durchgelesen. Bei gerade mal knapp 90 Seiten kostet es 13,99 Euro! Zwar sind die Seiten hochwertig und im stabilen Hardcover gefasst. Letzteres ist aber m.M.n. bei einem Comic unnötig und wirken sich ebenfalls negativ auf den Preis aus.

Fazit. Der erste Band der Comic-Reihe „Minecraft – Open World“ ist ein sehr charmantes Büchlein mit einer schönen Abenteuergeschichte und Figuren mit Identifikationspotential. Negativ empfinde ich aber das Preis-Leistungs-Verhältnis.