Meister der Unberechenbarkeit

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wolfgangb Avatar

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Kälte, rauher Wind, undurchdringliche Nacht.
Mit Attributen wie "pechschwarz" und "eiskalt" definiert Stefan Ahnhem den Erzähltopos des Menschen, der sich gegen verzweifelt gegen die elementaren Urkäfte stemmt, als den Schauplatz seines Romans. Und ein zuverlässiges Requisit auf diesem Schauplatz ist das Bedürfnis des Einzelnen nach Wärme, nach Geborgenheit, nach Wahrhaftigkeit. Je rauher der Wind, der ins Gesicht peitscht, desto leichtfertiger glauben wir die süßen Versprechungen, desto leichter geben die Figuren ihren Trieben nach, der Verlockung animalischer Gelüste. Nur, wer ist nun der Verführer und wer der Verführte? Wer der Täter und wer das Opfer? Und was, wenn das einzig Wahrhaftige am wilden Spiel nicht die Zuneigung sondern die körperliche Gewalt ist?

Bereits die erste Hörprobe des neuen Romans des Schweden läßt erahnen, daß er nach "Und morgen Du" und "Herzsammler" seiner Geschichte kompromißlos verpflichtet und nicht bereit ist, auch nur eine Figur zu schonen ...