Eiskalter Thriller, der tief unter die Haut geht

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ech68 Avatar

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Bei seinem Debüt legt der Autor Quentin Peck gleich einen spannenden Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Bei einer nächtlichen Tour mit ihrem Trekkingrad wird die junge Studentin Laura Gehler in einem verschneiten Waldgebiet von einem SUV angefahren und findet sich nach ihrem Aufwachen in einem Gefängnis aus Plexiglas wieder, in dem sie in ein perfides Spiel mit verstörenden Aufgaben verstrickt wird. Mit den Ermittlungen in diesem Fall wird Kommissar Lukas Johannsen vom LKA Thüringen beauftragt, der in einer Botschaft, die an Lauras Mutter, einer Landrätin aus Bayern, geschickt wurde, die Handschrift eines nie gefassten Mörders erkennt. So wird die Suche nach Laura schnell zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Dass der Autor seit über 30 Jahren als Fernsehjournalist und -produzent unterwegs ist, merkt man seinen bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino permanent auf Hochtouren laufen lassen, jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Neben den Kapiteln aus den Perspektiven von Laura und Lukas gibt es noch einen zusätzlichen Erzählstrang, der über lange Zeit parallel zur Haupthandlung verläuft, dann aber für eine schockierende Wendung sorgt, die alles in Frage stellt. Geschickt eingesetzte Rückblenden sorgen für zusätzliche Spannung, ohne bereits zu viel über die schlüssige und äußerst konsequente Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, zu verraten.

Wer auf spannende Thriller steht, die tief unter die Haut gehen, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt von Lukas Johannsen, der bereits angekündigt ist, bin ich schon sehr gespannt.