Im Käfig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
aennie Avatar

Von

Eine junge Frau, alleine auf ihrem Mountainbike unterwegs im winterlichen Vogtland. Nicht zu einer gemütlichen Radtour am Wochenende. In der Dunkelheit, in der Eiseskälte – nur sie und ihr Puls, nur sie und die Geschwindigkeit, nur sie und ein SUV hinter ihr. Nur sie und ein besorgniserregendes Szenario. Nur sie in einem Käfig aus Plexiglas. Nur sie gefangen mit dem Rätsel, warum.
Die Kälte ist das Hauptmotiv dieses Thrillers. Und so ist es ein frostiges Setting, dass der Autor dem Leser präsentiert, und das zieht sich mit fortschreitender Handlung konsequent vom Außen ins Innen. Verschneite Landschaften und zugefrorene Seen, Schlittschuhläufer, Einsiedlerinnen, ein irgendwie kauziger Kommissar, egozentrische erfolgsorientierte Politikerin der mittleren Ebene bis zur Auflösung, der eine absolute Kaltherzigkeit zugrunde liegt und die Opfer-Täter-Frage ins Wanken bringt.
Minus 22 Grad hat mir gut gefallen, war aber kein Highlight für mich. An sich fand ich den Plot gut erdacht und umgesetzt, der Spannungsbogen bleibt in gewissen Handlungssträngen auch sehr gut erhalten und fällt meiner Meinung nach komplett in sich zusammen, wenn der Ermittler Lukas Johannsen oder sogar das Ermittler-Duo auftritt (? Kann ich nicht identifizieren, das Nachwort lässt darauf schließen, dass es eines ist und bleiben soll). Hätte man hier, oder würde man hier für zukünftige Fälle, das Ganze noch ein wenig mit Spannung anfüttern, kann das durchaus sehr gut funktionieren.