Rätsel, Rache und eisige Kälte

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In "Minus 22 Grad" von Quentin Peck wird die Studentin Laura Gehler während einer nächtlichen Radtour von einem Auto angefahren und entführt. Sie erwacht in einem Plexiglas-Käfig ohne Erinnerung an das Geschehen. Ihre einzige Chance ist es, den Grund ihrer Entführung zu erraten. Während Laura versucht zu überleben, verläuft eine vielschichtige Handlung, die verschiedene Figuren und Ereignisse miteinander verknüpft.

Die Geschichte wird aus der Perspektive mehrerer Charaktere erzählt, darunter Laura, die rätselhafte Ariane und das Ermittlerduo Lukas Johannsen und dessen Ex-Partnerin Berit. Besonders die tiefen Einblicke in die Gedankenwelt von Laura und Ariane machen die Figuren greifbar und vielschichtig. Lange verlaufen die Handlungsstränge isoliert voneinander, doch der Autor schafft es, subtile Hinweise zu streuen und die Spannung bis zur schlüssigen Auflösung konstant zu steigern.

Die Einführung von Lukas und Berit als Hauptfiguren nimmt im Buch weniger Raum ein als für Ermittlerserien typisch wäre. Beide sind vermutlich interessante Personen, bleiben aber noch etwas farblos im Vergleich zu den anderen Figuren. Trotzdem bietet sich Potential für weitere Bücher. Insbesondere der Cliffhanger am Ende des Buches lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Insgesamt ist "Minus 22 Grad" ein durchdachter Psychothriller mit einer beklemmenden Atmosphäre und geschickt verwobenen Erzählsträngen.