Ein märchenhaftes Abenteuer mit kleinen Schwächen

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nicawa Avatar

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Lucia Herbst greift in ihrem Buch "Mirror: Weiß wie Schnee" auf eine faszinierende Grundidee zurück: das klassische Märchen von Schneewittchen wird auf den Kopf gestellt, indem Schneewittchens Stiefmutter Luna und die Münchner Ärztin Lena die Plätze tauschen. Diese Mischung aus Märchenwelt und moderner Realität finde ich besonders spannend, da sie dem bekannten Stoff frische Perspektiven verleiht.

Das Cover hat mich sofort angesprochen und transportiert eine märchenhafte Atmosphäre. Die Gestaltung verspricht eine verspielte, vielleicht auch düstere Geschichte, die im Buch jedoch weniger düster ausfällt, als man vielleicht erwartet. Stattdessen liest es sich leicht und humorvoll.

Die Handlung ist kreativ, aber nicht immer logisch. Manche Wendungen und Charakterentwicklungen haben mich verwirrt und ließen die Tiefe vermissen. Insbesondere hätte die Figur der Luna mehr Potenzial gehabt, da sie als Stiefmutter aus einer neuen, interessanten Perspektive gezeigt wird. Dennoch wirken viele Figuren charmant und liebenswert, und sorgen durch ihre Eigenheiten für viel Unterhaltung.

Lucia Herbsts Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, wenn auch manchmal etwas einfach und vorhersehbar. Kurze Sätze und viele Dialoge machen das Buch kurzweilig, allerdings bleibt die Spannung dabei ein wenig auf der Strecke. Trotzdem gibt es einige humorvolle Szenen, die das Buch zu einer netten Lektüre machen.

Insgesamt ist "Mirror: Weiß wie Schnee" ein unterhaltsames Buch, das sich gut für zwischendurch eignet. Besonders Märchenfans werden die humorvolle Herangehensweise an bekannte Figuren zu schätzen wissen. Wer auf der Suche nach einer leichten, märchenhaften Lektüre mit Herz und Witz ist, wird hier fündig.