Nette Geschichte, aber…

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stina23 Avatar

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Lena, eine Frau in ihren Zwanzigern, wird durch Magie durch einen Zauberspiegel in eine Märchen-Parallelwelt gezogen und tauscht damit den Platz mit der Königin und Zauberin Luna, Schneewittchens Stiefmutter. Lena will so schnell wie möglich wieder in ihr normales Leben zurück und auf keinen Fall so enden wie die Stiefmutter im Märchen. Deshalb verändert sie die Geschichten und beeinflusst mit ihrer Anwesenheit viele, vor allem „böse“ Märchenfiguren.
Die Idee zu dieser Geschichte finde ich sehr gut. Eine moderne junge Frau mischt die Märchenwelt und die alten Ansichten darin auf und bringt damit eine ganz neue Qualität in die traditionellen Märchen. Zusammenhalt und Freundschaft werden in diesem Zusammenhang tragend, vor allem aber auch, dass es kein eindeutiges „Gut“ oder „Böse“ gibt und dass man mit Zuneigung und Einfühlungsvermögen den wahren Kern einer Person erkennen kann.
Die Umsetzung hat mich dann leider nicht ganz überzeugt. Zwar liest sich die Geschichte wunderbar leicht und angenehm, die Handlung begann mich aber immer mehr zu langweilen. Viel zu viel lief einfach zu glatt und war vorhersehbar. Lena drang mit ihrer liebevollen Art zu jedem durch und kaum tat sich doch ein Widerstand auf, war er auch schon überwunden. Da viele Märchen und ihre Figuren in diesem Buch vorkommen, wurden die Charaktere nur oberflächlich beleuchtet. Auch Lena war da für mich keine Ausnahme, sie blieb immer etwas ungreifbar.
Ich hätte dieses Buch wahrscheinlich als 13-Jährige richtig toll gefunden. Fantasy, Liebe, Magie, Zusammenhalt ohne Plot-Twists und zu viel Aufregung. Als etwas erfahrenere Leserin war es mir etwas zu glatt und nett. Wäre ich auf es unter der Kategorie „Jugendbuch“ gestoßen, hätte ich andere Erwartungen an das Buch gehabt und es hätte mich vielleicht mehr begeistert. So bekommt es drei Sterne.