herzerwärmend

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petral. Avatar

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Thomas Major hat schon einige Schicksalsschläge erlebt und von menschlicher Gesellschaft hält er gar nichts mehr. Deshalb ist er ganz froh, als er durch einen Zufall die Gelegenheit bekommt, als erster Mensch auf den Mars zu fliegen. Weit weg von der Erde, ganz alleine, das stellt er sich paradiesisch vor . Als er dann durchs All fliegt, wird er doch kurz etwas wehmütig und möchte noch einmal mit seiner Exfrau sprechen. Als er dann ihre Nummer wählt, ist allerdings nicht sie am Telefon, sondern eine alte Frau, die ihm gleich etwas verwirrt vorkommt. Und dieser Eindruck täuscht nicht, denn Gladys hat beginnende Demenz. Und das darf niemand merken, denn Gladys betreut eigentlich offiziell ihre beiden Enkel, die fünfzehnjährige Ellie und ihren jüngeren Bruder James, deren Vater noch für die nächsten sechs Monate im Gefängnis bleiben muss.

Die drei haben ziemliche Probleme, denn Gladys hat sich leider von ein paar Betrügern übers Ohr hauen lassen und nun sind so hohe Mietschulden angewachsen, dass ihnen demnächst die Zwangsräumung droht. Nur ein Wunder kann sie noch retten und dieses kleine Wunder tritt in Form von Thomas Major ( oder Major Tom, wie ihn alle Welt nennt) in ihr Leben. Der Astronaut, der ja eigentlich nur jedem menschlichen Kontakt entkommen wollte und der zunächst auch nicht besonders freundlich zu Gladys und ihren Enkeln, ist, lernt diese kleine Familie , durch mehrere Telefonate, immer besser kennen und als er von ihren Schwierigkeiten erfährt, möchte er ihnen unbedingt helfen. Was durch die riesige Entfernung zwischen ihnen natürlich nicht gerade einfach ist.

Als ich die Leseprobe von "Miss Gladys und ihr Astronaut" gelesen hatte, war ich noch gar nicht überzeugt, dass das ein Buch für mich sein könnte. Doch nun, nachdem ich das ganze Buch gelesen habe, bin ich richtig begeistert. Diese Geschichte über Freundschaft, die selbst tausende Kilometer Entfernung überwinden kann, bietet so viel, was ich gar nicht erwartet hatte. Es ist teilweise wirklich traurig und tiefgründig und an manchen Stellen musste ich sogar gegen die Tränen kämpfen, doch genauso oft kann man beim Lesen auch schmunzeln, denn trotz der ganzen Tragik verlieren die Ormerods nie ihren Optimismus und selbst so ein alter Menschenfeind wie Major Tom, merkt, dass Freunde zu haben, eigentlich doch ganz schön ist. Ein richtig tolles Buch und ich bin jetzt wirklich froh, dass ich es , trotz des ersten negativen Eindrucks, doch noch fertig gelesen habe. Ansonsten hätte ich wirklich etwas verpasst.

Das Cover gefällt mir übrigens auch sehr gut, ein Sternenhimmel und mittendrin eine altmodische Teetasse aus der ein Astronaut steigt, ich finde das richtig originell und es trifft genau meinen Geschmack.