Meine Lesehighlight 2018

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ayasha Avatar

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Unsere Welt steht Kopf – Kriege, Umweltkatastrophen, Klimawandel…. Es wundert also nicht dass gerade auch in diesen Tagen, in denen die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts die Menschen fasziniert hat, der Menschheitstraum, das Weltall zu erobern, immer aktueller wird. Thomas Major, einer der Protagonisten, der nur aus purem Zufall zum Astronauten wird, soll die Erdbewohner diesem Traum ein Stück näher bringen und macht sich mit einem russischen Raumschiff auf den Weg zum Mars. Durch einen weiteren Zufall – man könnte es auch einfach Schicksal nennen – bekommt er Gladys, die an Demenz erkrankte Oma der in Not geratenen Familie Ormerod an die Strippe. Ob der grummelige Misanthrop es schafft der Familie aus der Ferne zu helfen, davon erzählt dieses wunderbare, lustige aber auch nachdenklich stimmende Buch.

Auch wenn der Plot mit einem Hauch von Fantasy bestäubt wurde, erzählt der Autor eine sehr realitätsnahe Geschichte einer ganz normalen englischen Familie, die durch einen schweren Schicksalsschlag in finanzielle Not gerät. Seine klare Sprache beschönigt den Alltag zwar nicht, schafft es aber immer wieder die harte Realität mit einem Augenzwinkern darzustellen. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich vor mich hingelächelt oder gar laut gelacht habe. David M. Barnett ist es gelungen, Skurriles und Alltägliches miteinander zu verbinden, ohne jemals zu abgedreht zu wirken. Gleichzeitig schafft er es, subtil und einfühlsam dem Monster „Alltag“ ein bisschen den Schrecken zu nehmen, ohne Krankheiten und Schicksalsschläge zu bagatellisieren. Die Figuren sind herrlich menschlich und mit spitzem Bleistift mit allen Ecken und Kanten aber auch farbenfroh gezeichnet.

"Miss Gladys und ihr Astronaut" hat mich definitiv begeistert - in verschiedenster Weise und war für mich mein Lesehighlight 2018 - und ich kann gar nicht anders als die volle Punktzahl zu vergeben.