Das ganz normale Leben?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sarah_catherine Avatar

Von

"Mit den Jahren" erzählt vom vielleicht ganz normalen Leben: Da ist Jette, die eigentlich immer schon allein gelebt hat, in einer Videothek jobbt, an einem Buch schreibt und wenn, dann nur Beziehungen zu Frauen hatte. Und dann sind da Lukas und Eva, seit fast 20 Jahren zusammen, verheiratet, zwei Kinder, sie Lehrerin, er Kunstmaler.
Als Lukas eines abends in einer Kneipe Jette kennenlernt, will er sie eigentlich erstmal nur küssen, doch dann wird eine lose Affäre daraus. Beide fühlen sich darin eigentlich halbherzig, beenden die Geschichte aber nicht.
Dann kommt es aus verschiedenen Gründen zum Bruch zwischen Eva und Lukas. Während er sich zunehmend zu Jette flüchtet, zieht Eva zeitweise aus dem Familienheim aus. Eva und Jette sind sich zwischenzeitig begegnet, und Jette weiß auch genau, wer Eva ist. Eva wiederum fühlt sich zu Jette irgendwie hingezogen.
Dieses Buch erzählt sehr unaufgeregt, wie sich das Leben (unser aller?) "mit den Jahren" entwickelt, vielleicht auch fast immer an irgendeinem Punkt festfährt in gewohnten Gewässern. Mich hat beim Lesen ein bisschen gestört, dass für die Protagnoist*innen ihre Erlösung in anderen suchen statt für sich selbst etwas zu ändern, aber das Ende des Buches hat mich dann doch so versöhnt, dass ich "Mit den Jahren" als sehr gutes Buch bezeichnen würde, das dieses Lebensgefühl in diesen Jahren sehr gut erfasst und treffend beschreibt.