Ein Dreieck

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robertp Avatar

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Schon als ich das Titelblatt gesehen hatte, wollte ich dieses Buch lesen. Die drei Personen (ein Mann, zwei Frauen) strahlen eine heftige innere Kraft aus. Sie stehen an einem Geländer und sind sichtlich miteinander intensiv verbunden. Wohin diese Verbindung führt zeigt der Roman, der sich dem Leser beim Umblättern offenbart.
Die Autorin Jana Steenfatt (Hamburgerin und lebt in Leipzig) hat die handelnden Personen gekonnt in eine Umgebung gestellt, die sie kennt. Lukas, ein Maler, kommt aus einem „guten“ Haus Hamburgs und hat Eva geheiratet. Die beiden haben zwei Kinder und leben in Leipzig, wo auch Jette arbeitet.
Langsam treiben die Figuren aufeinander zu. Jette lernt Lukas kennen und beginnt eine Beziehung. Neu ist, dass sie einen Mann zu sich lässt, ist sie doch bisher nur mit Frauen zusammengewesen. Schicksal oder Zufall lässt auch die beiden Frauen einander kennenlernen.
„Bei einem gleichschenkeligen Dreieck sind zwei Seiten gleich lang, während die dritte Seite die Basis bildet.“ Im Dreieck Lukas-Jette-Eva ändert sich die Basis ständig, doch sind sie (ohne es noch zu wissen) jeweils ein gewichtiger Teil des Ganzen.
Die Figuren sind einem alsbald ans Herz gewachsen. Keinem wünscht man ein schlimmes Ende, jedoch schwebt beim Umblättern jedes Mal ein solches drohend über dem Zenit. Die Kleinfamilie wächst einem ans Herz, Jette ist sofort sympathisch. Jede Seite wird immer rascher gelesen und am Ende steht man da und denkt sich „hätte ich gedacht, dass es wirklich so ausgehen kann?“
Für alle die eine Liebesgeschichte lesen möchten, die eigentlich keine ist, sondern eine Beobachtung dreier Menschen die Spuren ineinander hinterlassen.