Gedanken zur Mitte des Lebens

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lenex Avatar

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Lukas und Eva sind um die 40 und leben das „Standardmodell“ - sie sind seit vielen Jahren verheiratet, haben zwei Kinder und sind finanziell gut abgesichert. Jette, in einem ähnlichen Alter, ist neu in der Stadt. Sie ist alleinstehend und kinderlos, arbeitet in einer Videothek und schreibt ein Buch. Alle drei Figuren sind an einem Punkt, an dem sie viel über ihr Leben und die eingeschlagenen Wege und Möglichkeiten nachdenken. Als sich ihre Wege kreuzen, bleibt das nicht ohne Folgen.

Ich fand diese Ausgangslage ganz interessant und mochte auch die Leseprobe. Erzählt wird das Ganze eher langsam, die Autorin nimmt sich Zeit für das Innenleben der Figuren. Wir begleiten alle drei in ihrem täglichen Leben. Und eigentlich mag ich solche introspektiven Erzählungen voller Alltagsbeobachtungen und Gedanken, die man so oder so ähnlich vielleicht auch schon hatte. Aber um ehrlich zu sein habe ich mich sehr gelangweilt. Dabei kann die Autorin wirklich gut schreiben. Doch für meinen Geschmack hätte nicht jede Überlegung derart feingliedrig ausformuliert werden müssen. Vor allem mit Felix’ männlich geprägter Perspektive und seinen Problemen konnte ich wenig anfangen. Es dauerte lange, bis die Handlung in Gang kam. Das Zusammentreffen der Figuren brachte zwar ein wenig mehr Spannung mit sich, die Art der Begegnung und die Entwicklungen bis zum Ende fand ich aber teilweise wirklich absurd. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich das Buch ehrlich gesagt auch schon spätestens nach 100 Seiten abgebrochen. Schade, aber einfach nicht meine Geschichte.