Leider ein Flop :(

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Menno, das war leider der erste Flop des Lesejahres. Ich hatte mich richtig drauf gefreut. In der Leseprobe mochte ich die Beschreibungen der Charaktere, hatte das Gefühl, dass da eine angenehme Ironie mitschwingt und die Story klang auch ganz cool.

Es geht um Lukas und Eva, seit zwanzig Jahren zusammen, Kinder, Eigentumswohnung, Langeweile. Und um Jette, Anfang 40, Single, kinderlos. Die Beziehungsdynamik von Lukas & Eva ist wahrscheinlich gar nicht weit weg von der Lebensrealität vieler Leute, aber für einen Roman (und meinen Geschmack) einfach nur sterbenslangweilig und vorhersehbar. Irgendwie auch kein Bock mehr, unironisch über diese Art von Typen zu lesen: Er ist Künstler und genervt von seiner Alden, die nur noch die Kinder im Blick hat und nicht mehr so gerne mit ihm schläft. Ist ja klar, dass er da beim nächsten Kneipenabend Jette in die Arme fällt und mit ihr dann den Sex hat, den er zuhause nicht bekommt. Aber nur „Petting“, weil es sich ohne penetrativen Sex weniger nach Betrügen anfühlt, das kann er dann doch nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Uff.

Achtung, ab hier gibt‘s Spoiler! ⚠️
Der „Höhepunkt“ der Handlung ist, dass der Sohn von Eva und Lukas verloren geht und dann natürlich von Jette gefunden und nach Hause gebracht wird. Come on. Zufälligerweise kommt sie dann öfter in Kontakt mit Eva, die beiden freunden sich an und haben dann auch noch was … Und natürlich gibt’s ein Happy End und alle drei leben glücklich zusammen, frei von Konventionen.

Also ja, dieses Freimachen von Konventionen fand ich noch den spannendsten Aspekt an der Story. Und gut geschrieben ist sie auch, das gebe ich zu! Ich mochte vor allem, dass nicht jeder Handlungsstrang toterzählt wurde, sondern man sich sozusagen noch ein bisschen was selbst erarbeiten musste.

Aber unterm Strich für mich echt langweilig und vorhersehbar und vor allem Lukas fand ich einfach doof.