Moderne Beziehungsgeschichte

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frischelandluft Avatar

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“Wie gut es wäre, wenn man verschiedene Leben ausprobieren könnte, bevor man sich für eines entschied“ so ein Charakter im Buch relativ am Anfang der Geschichte. Dieser Roman passt in eine Zeit, in der konventionelle Beziehungskonstrukte hinterfragt werden, in denen die Genderzuordnung schwierig oder völlig egal ist. Während die klassische Ehe zwischen Lukas und Eva nach vielen Jahren aufbricht, tritt Jette hinzu. Ein Künstler, eine Lehrerin, eine noch unveröffentlichte Schriftstellerin, Hamburg, ein Reihenhaus, ein Atelier, eine Miniwohnung. Alle fragen sich, ob sie das Leben, wie sie es bisher geführt haben, für sie immer noch das Richtige ist. Das Setting passt fast zu einer Sonntag-Abend Schmonzette. Es geht darum, wie Beziehungen anfangen, wie sie enden, wie man sich umorientiert, wie man eigene Bedürfnisse voranstellt und trotz Kompromissen glücklich wird, ob man das Rad neu erfinden muss, wenn man anders leben will oder sich von verschiedenen Lebensentwürfen das Individuelle zusammenstellen kann. Das ist eine Situation, der wir uns wohl alle mehrmals im Leben stellen müssen. Ich glaube fest an das „Do whatever you want to do just as long as it does not hurt anybody”, aber der Roman hat mich nicht mitgerissen. Episodenhaft entwickelt sich die Handlung, es gibt nette Momente, aber im Ganzen war er etwas unbefriedigend. Als Film vielleicht besser?