Spielarten des Lebens

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emmmbeee Avatar

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Drei Menschen, die im Lauf der Handlung aufeinandertreffen: Lukas, Eva und Jette. Das heißt, Lukas und Eva sind bereits verheiratet und haben miteinander zwei Kinder. Das Ehepaar ist bereits erheblich auseinandergedriftet, als Jette erst in Lukas‘ Leben, dann auch in Jettes auftaucht. Nein, sie drängt sich nicht zwischen das Paar, es sind eher die Umstände bei einer schwierigen Situation, welche die drei Menschen zusammenführen. Das Leben hat anscheinend viel Phantasie in seinen Spielarten, es gibt immer wieder neue Nuancen.
Der Sprachstil ist frisch, fließend, farbenfroh. Die Handlung wird von Kapitel zu Kapitel jeweils aus der Sicht einer der drei einzelnen Personen betrachtet, was mir immer gefällt und zu besserem Verständnis führt. Den Schluss finde ich etwas idealisiert, aber er ist eine kreative Lösung.
Besonders begeistert bin ich von diesem Roman von Janna Steenfatt dennoch nicht.
Mir fehlt der Drive. Die Absätze sind sehr lang und verleiten zum Querlesen, manche Überlegungen scheinen mir zu langatmig. Es kommt keine rechte Spannung auf, obwohl der Leser sich schon fragt, wie diese Sache wohl endet.
Das Cover mit seinem senkrecht gestellten Querformat-Bild zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich und verweist auf die drei Hauptprotagonisten. Dass es von der Tochter eines bedeutenden Mitglieds der Wiener Schule, Rudolf Hausner, stammt, hat mich erstaunt und gefreut. Xenia Hausner ist auch Bühnenbildnerin und muss dort mit Raumgestaltung und Tiefe umgehen. Das spürt man beim Betrachten des Umschlagbildes.