Wie wird man glücklich

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leseclau Avatar

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So richtig warm werde ich nicht mit dem Buch – auch nicht mit den Protagonisten. In einzelnen, teilweise minutiös detaillierten Beschreibungen tauchen wir ein in die Gedankenwelt von Jette, Lukas und Eva. Letztere sind ein Paar, Eltern von 2 Kindern und leben mehr oder weniger nebeneinanderher. Sie haben sich verloren über die Jahre. Eva ist mir am nahbarsten. Haushalt am Laufen halten, Verantwortung für Kinder und Beruf, es ist ein unermüdlicher Kreislauf. Sie sehnt sich nach Veränderung und kann diese gleichzeitig nicht wirklich benennen. Jette ist ihr Gegenentwurf, alleinstehend, kinderlos, frei (?). Und mit einer ebensolchen Sehnsucht nach (einem anderen) Leben. Lukas schließlich ist Künstler, unabhängig in der Familie, auf seine Art bemüht aber sich doch stets weg duckend und weg laufend.

Lukas und Eva treffen unabhängig voneinander auf Jette und beginnen ihre Leben mit Jette zu teilen. Warum es ausgerechnet Jette ist, bleibt mir schleierhaft. Jette wirkt, ebenso wie Lukas und Eva, als Person unglaublich blass. Jede(r) einzelne wird auf seine Gedanken rund um Lebensideale, verpasste Gelegenheiten und Möglichkeiten reduziert. Diese Gedankenspiralen sind toll beschrieben, reichen aber für mich nicht aus, um mich mit Begeisterung ins Buch zu stürzen. Zu langatmig ist es mir bisweilen, zu uninteressant und absolut zu sexlastig. Schade, denn es steckt so viel Weisheit und Nachdenkenswertes in den Zeilen.