Ausweg aus der Perspektivlosigkeit

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didi2256 Avatar

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Mit der Faust in die Welt schlagen von Lukas Rietzschel erzählt die Geschichte von Philipp und Tobias Zschornack aus Neschwitz, einem kleinen Ort in Sachsen. Eigentlich eine ganz norme Familie, die Eltern haben ein Haus gebaut und führen ein unbeschwertes Leben. Leider sind sie etwas verschlossen und geben den Kindern auf gewisse Fragen keine aufklärenden Antworten, im Gegenteil, der Vater schürt mit seiner Ausdrucksweise noch dazu. Tobias lernt Menzel, ein Wichtigtuer, kennen und bewundert ihn. Durch ihn gerät er in Richtung Rassismus und Fremdenhass. Sein Bruder distanziert sich und die Eskalation ist vorprogramiert.

Das Cover gefällt mir gut, es passt zum Thema. Die Geschichte hingegen hat mich nicht überzeugt. Sie könnte überall spielen, nicht nur in Sachsen.
Lukas Rietzschel bringt eine gewisse, spürbare Agression mit seiner Schreibweise rüber, die sich durch das ganze Buch zieht. In der zweiten Hälfte jedoch gab es für mich zuviele Sprünge und ich wußte manchmal nicht um was es geht.
Die Protagonisten sind glaubhaft dargestellt und lassen Kopfkino entstehen.
Alles in Allem ein Buch zum Nachdenken bei dem eine gewisse Agression übrig bleibt, die einen noch eine Weile beschäftigt.
Dennoch hätte ich mir den Spannungsbogen etwas straffer gewünscht.