Ein lesenswertes Buch, das Augen öffnet

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
velvetpuderzucker Avatar

Von

Der Roman „Mit der Faust in die Welt schlagen“ von Lukas Rietzschel ist 2018 in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Die beiden Brüder, Philipp und Tobias, wachsen elf Jahre nach der Wende in Sachsen auf. Für Jugendliche gibt es im ländlichen Raum nicht viele Perspektiven, da die Arbeitsplätze und somit auch Ausbildungsstellen rar sind und es auch so nicht viel zu erleben gibt. Als in Dresden Flüchtlinge aufgenommen werden sollen, hat einer der beiden einen Sündenbock für die Tristesse seines Lebens gefunden und schließt sich den Aufmärschen, des wütenden Mobs an.
Fazit: Mit den aktuellen Geschehnissen in Chemnitz könnte der Roman nicht aktueller sein. Wieder einmal ist der Osten ins Zentrum der Wut gerückt. Und bevor wir mit der „Nazi-Keule“ kommen, sollten wir versuchen die Wut zu verstehen. Denn es sind nicht die Flüchtlinge, auf die die Menschen wütend sind. Der Auslöser der Wut ist ein Anderer: Perspektivlosigkeit und Langeweile. Lukas Rietzschel Schreibstil ist düster und bedrückend und doch so real. Ein lesenswertes Buch, das Augen öffnen kann.