Hilflosigkeit vor der Eskalation

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panthorina Avatar

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Das Buch beginnt 11 Jahre nach der Wende. Eigentlich eine lange Zeit nicht jedoch im Osten Deutschlands. Es wirkt als würde die Zeit still stehen und als ginge jegliche Entwicklung, schön beschrieben am Beispiel des Hausbaus, nur sehr zäh voran. Der Leser erlebt am Beispiel zweier Brüder die gefühlte Trostlosigkeit und Antriebslosigkeit in Sachsen, wobei sich der dadurch erzeugte Frust den leichtesten Weg such und sich gegen "die Ausländer" oder "die Regierung" besonders in der Figur Merkels richtet. Ohne erhobenen Zeigefinger, jedoch auch ohne übertriebenes Verständnis, zeigt der Autor wie schnell und einfach Menschen einen Sündenbock suchen und somit den bequemeren Weg gehen anstatt ihr Schicksal und Leben in die eigenen Hand zu nehmen.

Nicht leicht zu lesen verlangt der Text einiges an Konzentration, besonders im Zuge der aktuellen Ereignisse in Chemnitz sehr zu empfehlen!