realistisch trauriger Ostroman

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Lukas Rietzschel - Mit der Faus in die Welt schlagen

Lukas Rietzschel schreibt über das Aufwachsen und Erwachsen werden der Brüder Philipp und Tobias. Beide werden in Sachsen in einer Kleinstadt geboren, gehen nacheinander auf die selben Schulen und geraten in dieselben Kreise. Dabei zeichnet Rietzschel ein melancholisches Bild einer Wendeverliererkleinstadt mit all ihren schönen Facetten, aber auch den den gewaltätigen Momenten. Gleichzeitig werden immer wieder Elemente der DDR Vergangenheit aufgezeigt, die zum Teil verarbeitet, verdrängt oder abgestritten werden. Doch auch die ganz alltäglichen Sorgen wie Trennungen und der Tod des Großvaters spielen eine Rolle und zeigen auf, dass dem Alltag egal ist, ob man nun im Westen oder Osten lebt.
Rietzschels Roman berührte mich umso mehr als dass ich diese halb verlassenen Ort von langen Urlauben bei meinen Großeltern kenne und auch meine Schwester und ich ähnlich alt sind wie die beiden Protagonisten. Zum Glück enden da auch schon die meisten Gemeinsamkeiten.
Ein düsterer Roman, der vieles gut darstellt und eine Bereicherung für die jüngere literarische Aufarbeitsgeschichte darstellt.