Sächsische Verhältnisse nur bedingt wiedergegeben

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Mit großem Interesse habe ich das Buch zur Hand genommen. Versprach es doch die Ursache für die sächsischen Verhältnisse in causa Rechtsruck literarisch darzustellen. Als "Hiesige", die sich sehr für das Thema aus politischen Gründen interessiert, fand ich es umso interessanter.

Leider fand ich die Umsetzung nur bedingt gelungen. Das Buch ist eine Ansammlung an Momentaufnahmen aus dem Leben von Tobi und Phillipp. Sehr zerstückelt und auch oberflächlich. Der Autor schafft es schon, aus den Momentaufnahmen herauszukristallisieren wie die beiden Brüder in die rechte Szene abdriften. Leider hat er aber nur den Aspekt "trostloser Alltag + keine wirklichen Zukunftsperspektiven" herausgearbeitet. Die ganze Sache mit dem CDU-Politik-Filz und der Nichtmitnahme der Bürger*innen, die ja auch ein großer Grund ist, hat er ausgelassen. Damit fehlt mir etwas in dem Buch.
Zudem bleiben viele Erzählstränge unbeendet oder unklar. Womit ich wieder bei dem Oberflächligen wäre: Mir fehlte die Tiefe des Buches.

Mein Fazit: Für Menschen, die nicht aus Sachsen kommen, ist das Buch sicherlich von Interesse, da es schon einen kleinen Einblick in die sächsischen Verhältnisse bietet. Aber man muss sich bewusst sein, das es nur einen kleinen Ausschnitt bietet und die richtige rechte Szene nicht streift.