Stellenweise sehr langatmig, mit vielen Lücken

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buchling zamonia Avatar

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Das Buch wurde hochgelobt, soll es doch erklären, warum gerade in Ostdeutschland Rechtsextremismus deutlich stärker verbreitet ist als in den restlichen Teilen Deutschlands.

Der Roman behandelt die Kindheit und Jugend von Philipp und Tobias, die in einem kleinen Dorf in Sachsen aufwachsen.
Das Buch zeichnet eine düstere Stimmung, die Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Langeweile, mit denen die Bewohner des Dorfes umgehen müssen, wird gut dargestellt.
Die Familie der beiden Jungen zerbricht, weil der Vater sich in eine Nachbarin verliebt und zu dieser zieht. Beide Jungs schließen sich aus unterschiedlichen Gründen einer Gruppe von Rechtsextremen an.

Genauso trostlos wie das Dorf ist die kurze abgehackte Sprache, die der Autor einsetzt.

Der Roman enthält viele Lücken in der chronologischen Abfolge, und einige abrupte Szenenwechsel. Mir persönlich ist es daher schwer gefallen, dem Geschehen immer zu folgen. Ich konnte mich in die beiden Protagonisten nicht einfühlen, sie waren mir im Gegenteil sogar recht unsympathisch.
Das Ende hat mich dann aber sehr erschüttert.

Das Thema ist hochaktuell, und wenn der Roman hilft, über die Ursachen der Fehlentwicklung hin zum Rechtsextremismus nachzudenken und ins Gespräch zu kommen, dann hat es viel geleistet.
Summa summarum lesenswert.