Verständlich, aber nicht nachvollziehbar

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kathavoigt Avatar

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Wie fühlt sich das an? Abgehängt zu werden und gleichzeitig das Gefühl zu haben, nichts dagegen tun zu können. Erst Aufstieg, Hausbau, Familienglück, dann ein Selbstmord, Scheidung, Auszug.
Was kommt da noch?
Einziger Zusammenhalt von fragwürdigen Freunden, die "sonst nichts haben".
Ein kleiner Ort in Sachsen. Die Leute wurschteln sich durch. Als die Flüchtlinge kommen bildet sich Widerstand. Was sich am Anfang aufregend und belebend anfühlt, wird schnell zum immergleichen Ablauf ohne Veränderung. Demonstrationen, die nichts bringen, keiner der einen hört, Beleidigungen und Gewalt als letzter Ausweg.
Lukas Rietzschel gelingt mit "Mit der Faust in die Welt schlagen" ein Bild über unsere Zeit zu zeichnen wie es treffender nicht sein könnte.
Er weckt Verständnis, wo lange keines war und Dialoge längst unmöglich.