Ein starkes Debüt
"Siehst du, Mascha, ich bin deinem Rat gefolgt: Ich war klug und hielt mich an Wunder."
(Zitat, S. 216)
Und Wunder braucht Elisa, die Ich-Erzählerin, die ihr tragisches und katastrophales Leben ihrem imaginären Gegenüber Mascha Kaléko erzählt, der Dichterin, die sie sehr bewundert und sich von ihr verstanden fühlt.
Sie berichtet von ihrem Leben in dem großen kalten Haus, der Jugendhilfeeinrichtung, in das sie mit 11 Jahren gesteckt wurde. Da musste sie die Sicherheit des kleinen Reethauses verlassen, ihre alleinerziehende Mutter kam nicht mehr zurecht mit der schwer erziehbaren Tochter und brauchte Abstand von dieser.
Liebe erfährt Elisa nicht im großen Haus, nur Therapien und Gespräche. Trost findet sie in Büchern, die sie sich in der Bibliothek ausleiht, liest über Magersucht, Mobbing, alkoholkranken Eltern, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen.
Sie flüchtet aus dem Heim, landet auf der Straße, lebt als Punk und Obdachlose auf der Kölner Domplatte. Sie sucht nach Rettung, verliebt sich, aber ihre Liebschaften suchen selbst Rettung und können ihr nicht helfen. Bücher sind weiterhin ein Zufluchtsort, das Buch "Die Kinder vom Bahnhofszoo" bringt sie auf den Gedanken, es mit Heroin probieren zu wollen.
»Bücher. Sie waren mein Trost, meine Ablenkung, meine Beschäftigung, mein Zugang zu einem Leben in einem kleinen Haus.(...) Es gibt keinen einzelnen Tag in meinem Leben, an dem ich nicht lese. Keinen. (Zitat S. 179)
Viel Tragisches passiert in Elisas Leben. Männer, die sie ausnutzen, Drogen, Abschiede von geliebten Menschen, Kontakte zu vereinsamten und gebrochenen Menschen. Elisa, die stets auf der Suche nach Halt und Trost ist, leidet unter Angstzuständen. Bei ihr wird u.a. die Diagnose "Borderline" gestellt. Doch trotz dieser widrigen Lebensumstände verliert Elisa nicht den Lebenswillen, es besteht immer Hoffnung.
Sehr gelungen ist die Struktur des Romanes. Jedes Kapitel fängt mit einem Gedicht von Mascha Kaléko an, welches thematisch gut zum Kapitelinhalt passt. Dies hat mir persönlich Mascha Kaléko näher gebracht und ich habe direkt Lust bekommen, noch mehr von der Dichterin zu lesen.
Ein wirklich starkes Debüt mit einer erzählerischen Wucht, die mich beeindruckt hat.
(Zitat, S. 216)
Und Wunder braucht Elisa, die Ich-Erzählerin, die ihr tragisches und katastrophales Leben ihrem imaginären Gegenüber Mascha Kaléko erzählt, der Dichterin, die sie sehr bewundert und sich von ihr verstanden fühlt.
Sie berichtet von ihrem Leben in dem großen kalten Haus, der Jugendhilfeeinrichtung, in das sie mit 11 Jahren gesteckt wurde. Da musste sie die Sicherheit des kleinen Reethauses verlassen, ihre alleinerziehende Mutter kam nicht mehr zurecht mit der schwer erziehbaren Tochter und brauchte Abstand von dieser.
Liebe erfährt Elisa nicht im großen Haus, nur Therapien und Gespräche. Trost findet sie in Büchern, die sie sich in der Bibliothek ausleiht, liest über Magersucht, Mobbing, alkoholkranken Eltern, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen.
Sie flüchtet aus dem Heim, landet auf der Straße, lebt als Punk und Obdachlose auf der Kölner Domplatte. Sie sucht nach Rettung, verliebt sich, aber ihre Liebschaften suchen selbst Rettung und können ihr nicht helfen. Bücher sind weiterhin ein Zufluchtsort, das Buch "Die Kinder vom Bahnhofszoo" bringt sie auf den Gedanken, es mit Heroin probieren zu wollen.
»Bücher. Sie waren mein Trost, meine Ablenkung, meine Beschäftigung, mein Zugang zu einem Leben in einem kleinen Haus.(...) Es gibt keinen einzelnen Tag in meinem Leben, an dem ich nicht lese. Keinen. (Zitat S. 179)
Viel Tragisches passiert in Elisas Leben. Männer, die sie ausnutzen, Drogen, Abschiede von geliebten Menschen, Kontakte zu vereinsamten und gebrochenen Menschen. Elisa, die stets auf der Suche nach Halt und Trost ist, leidet unter Angstzuständen. Bei ihr wird u.a. die Diagnose "Borderline" gestellt. Doch trotz dieser widrigen Lebensumstände verliert Elisa nicht den Lebenswillen, es besteht immer Hoffnung.
Sehr gelungen ist die Struktur des Romanes. Jedes Kapitel fängt mit einem Gedicht von Mascha Kaléko an, welches thematisch gut zum Kapitelinhalt passt. Dies hat mir persönlich Mascha Kaléko näher gebracht und ich habe direkt Lust bekommen, noch mehr von der Dichterin zu lesen.
Ein wirklich starkes Debüt mit einer erzählerischen Wucht, die mich beeindruckt hat.