Harte Themen, gut erzählt und immer mit einem poetischen Hoffnungsschimmer

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kruemel_104 Avatar

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Ich folge Sarah Lorenz schon lange und gerne auf Instagram und war daher sehr gespannt auf ihr Romandebüt - und wurde nicht enttäuscht.
Auch, wenn ich mir anfangs etwas schwer getan habe, in die Geschichte zu kommen, hat sich das schnell geändert und ich habe das restliche Buch verschlungen.
Insbesondere die besondere Form des Buches (als Erzählung an Mascha Kaléko gerichtet) hat mich sehr angesprochen - für mich ist dadurch eine Form von Vertrautheit und Nähe entstanden, die die teils sehr belastenden Themen des Lebenswegs der Protagonistin Elisa zwar noch schwerer aushaltbar gemacht haben, aber für mich erzählerisch richtig gut funktioniert haben.
(Mit-)gefühlt habe ich auf jeden Fall beim Lesen sehr viel und nicht nur einmal sehr Schlucken müssen bei der Härte und Brutalität der Inhalte (sexuelle und emotionale Gewalt, Vernachlässigung, psychische Erkankungen, Suizid, Tod).
Auch schön und besonders fand ich die Einstiege in die Kapitel mit Gedichten von Kaléko - schöne Einstimmungen und irgendwie wurde da für mich noch einmal deutlicher spürbar, wie Kaléko den Lebensweg begleitet hat.
Trotz der schweren Themen, ging es auch immer wieder um hoffnungsvolle Momente, nicht zuletzt durch das Einweben der Gedichte und alles in allem hinterlässt das Buch bei mir einen sehr intensiven, aber nicht hinab ziehenden Gesamteindruck.
Auf jeden Fall eine große Leseempfehlung von mir!