Lebensrückblick

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lianne Avatar

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Reserviere schon einmal einen Tag, wir werden im Himmel einen Kaffee trinken - zumindest stellt die Protagonistin dieses Buches es sich vor, dass sie mit ihrer liebesten Autorin irgendwann ein echtes Gespräch führen kann. Ihre Worte richtet sie aber schon jetzt, während einer Zugfahrt an Mascha Kaléko, die sie tief bewundert. Denn die Gedichte der verstorbenen Dichterin haben sie in den letzten Jahren begleitet und tun es auch innerhalb des Buches, während die Protagonistin passend zu den Zeilen reflektiert, was sie alles erlebt hat. Dabei sind die Rückblicke nicht chronologisch aber umso bewegender. Aufgewachsen mit entzogener Liebe, einem Wunsch in die Fußstapfen von Christiane F. zu treten und einer inneren Zerrissenheit hat sie sich durch mehrere Städte geschlagen, bis sie eine wahre Heimat und Liebe gefunden hat. Der Weg dorthin war nicht immer leicht auszuhalten (auch als Lesende nicht). Manchmal wurden mir die Gedanken zu viel, zu erdrückend und drehten sich etwas im Kreis. Man muss sich darauf einlassen können, denn es ist keine leichte Lektüre für zwischendurch.