Literatur als Lebenshilfe?

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annek Avatar

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Sarah Lorenz schreibt die Geschichte einer jungen Frau. Das ist zunächst nichts Spektakuläres. Aber auf die Idee zu kommen, Mascha Kaleko im Hintergrund immer wieder zu befragen und eine Art Seelenverwandtschaft zu entdecken, das ist schon eine überraschende Vorgehensweise.
"Eine Reise zu mir selbst", so beschreibt sie die Rückschau auf ihr Leben. Es ist eine schwierige Jugend, mit ungünstigen Voraussetzungen, die ihr den Start ins Leben nicht gerade leicht machen. Gedichte von Mascha Kaleko und Formulierungen, die immer wieder ihren Gemütszustand erfassen und ihre Wünsche und Hoffnungen in Worte fassen, sind da wie eine Bestätigung.
Schön, dass das über die Zeit so funktioniert und tatsächlich bei dieser Sinnsuche und Streben nach Halt helfen kann.
Das Buch liest sich nicht ganz leicht, man hat nicht immer Sympathie für die Heldin. Der Stil ist flüssig und gekonnt.
Bereichernde Lektüre, auch weil dem Leser wieder mal Mascha Kaleko nahe gebracht wird.