Vierzig Jahre Sehnsucht
Dieses ist ganz sicher ein Roman mit einem hohen autobiografischen Anteil. Das erfährt man nicht nur, wenn man ein wenig die Spuren der Autorin im Internet aufsucht. Man kann es sich auch ohnehin denken: So authentisch und dabei so ernsthaft staunend über die persönlichen Dramen und Widersprüche, kann man nur über jemanden schreiben, der einem wirklich sehr nahe steht, also im strikten Sinne autofiktional.
Den formalen Rahmen für diese Rückschau auf wildbewegte Jahrzehnte voller Sehnsüchte und Verluste bildet ein Dialog der Protagonistin Elisa mit der Dichterin Mascha Kaleko, bilden vor allem deren Gedichte. Da Mascha Kaleko dann aber doch nur selten direkt angesprochen wird und die Lebenswege von Mascha und Elisa gar nicht so ähnlich scheinen, wirkt das ein bisschen aufgesetzt. Natürlich sind die Gedichte von Mascha Kaleko sehr schön und lesenswert und insofern mag man sich über ihren Abdruck in diesem Buch gar nicht beschweren.
Und doch scheint es so, als dürfe man einem Debütroman, der so entschieden autofiktional ist, nicht ganz über den Weg trauen, als bräuchte er eine Art Rahmenhandlung. Vielleicht wäre auch ohne diese Erweiterung des Blicks eine gewisse Ähnlichkeit mit Christiane F., dem phasenweise kurios–gefährlichen Vorbild der Protagonistin, zu stark erschienen. Jene Passagen, in denen Elisa der Berlinerin Christiane aus dem Plattenbau rund um die Kölner Domplatte nachfolgen will, finde ich auch die anstrengendsten im Buch.
Ansonsten aber hat dieses wilde und ehrliche Buch einen starken Sog für mich entwickelt und ich empfinde es als großartig, dass die Autorin kürzlich noch soziale Arbeit studiert hat.
Den formalen Rahmen für diese Rückschau auf wildbewegte Jahrzehnte voller Sehnsüchte und Verluste bildet ein Dialog der Protagonistin Elisa mit der Dichterin Mascha Kaleko, bilden vor allem deren Gedichte. Da Mascha Kaleko dann aber doch nur selten direkt angesprochen wird und die Lebenswege von Mascha und Elisa gar nicht so ähnlich scheinen, wirkt das ein bisschen aufgesetzt. Natürlich sind die Gedichte von Mascha Kaleko sehr schön und lesenswert und insofern mag man sich über ihren Abdruck in diesem Buch gar nicht beschweren.
Und doch scheint es so, als dürfe man einem Debütroman, der so entschieden autofiktional ist, nicht ganz über den Weg trauen, als bräuchte er eine Art Rahmenhandlung. Vielleicht wäre auch ohne diese Erweiterung des Blicks eine gewisse Ähnlichkeit mit Christiane F., dem phasenweise kurios–gefährlichen Vorbild der Protagonistin, zu stark erschienen. Jene Passagen, in denen Elisa der Berlinerin Christiane aus dem Plattenbau rund um die Kölner Domplatte nachfolgen will, finde ich auch die anstrengendsten im Buch.
Ansonsten aber hat dieses wilde und ehrliche Buch einen starken Sog für mich entwickelt und ich empfinde es als großartig, dass die Autorin kürzlich noch soziale Arbeit studiert hat.