Von einer, die auszog die Liebe zu finden

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tausendmund Avatar

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Oh hallo, kleiner Trost in Buchform! Mit dir, da möchte ich an Orte reisen, die schmerzen. Im Falle deiner Protagonistin Elisa ist das quasi eine doppelte (Rück-)Reise, denn Elisa sitzt im Zug, als sie in Erinnerungen zu den prägenden Stationen ihres bisherigen Lebens zurückreist. Zurück zu all den Verwundungen, die sie erleben und erleiden musste. Aber auch zurück nach Hamburg, wo sie heute ein wahrhaftiges Zuhause gefunden hat.

Doch Elisa sinniert nicht einfach nur über ihr Leben, ihre Gedanken vertraut sie einer ganz besonderen Freundin an: der Lyrikerin Mascha Kaléko. Mit ihr, da möchte sie im Himmel Kaffee trinken. Denn Kaléko ist bereits seit 1975 tot – die enge und emotionale Verbindung zur Dichterin hat Elisa über deren ironisch-melancholische Werke geknüpft. Und so spricht Elisa mit Kaléko in einem ähnlich besonderen Sound, berichtet ihr episodenhaft von Verlusten und Traumata, von ihrer Sehnsucht nach Geborgenheit und Sicherheit. Nutzt diese Ansprache als Anker und Kompass gleichermaßen.

Deine Energie schöpfst du aus deiner sehr speziellen Erzählstimme, denn sie zeigt sich naiv und sprunghaft, aber auch voller Kraft und Zuversicht. Und so berührst du mich beim Lesen auf eine Art wie es mich bewegt, einer Ballerina beim Solo zuzuschauen: Das Zeigen der Verletzlichkeit wird zum Motor für Stabilität. Für Hoffnung.