Zuversichtlich

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Eigentlich will ich sowas gar nicht lesen: eine autofiktionale Geschichte voller Leid. Aber bei Sarah Lorenz ist das tatsächlich sehr gut gelungen. Es wird hier mehr Leid und Suche nach Liebe und Glück beschrieben, als in einem Leben vorkommen sollte, aber es wird nie schwermütig oder gar weinerlich, sondern es schwingt immer eine gewisse Zuversicht und Optimismus mit. Die Erzählerin hat dabei eine bewundernswerte Weitsicht auf ihre Erlebnis und Mitmenschen. Diese gewisse nie unangemessene Leichtigkeit spiegelt sich auch in der Sprache. Sehr modern, mit eigener Note, aber immer gut lesbar.
Dass die Geschichte in Form eines Briefes an Mascha Kaleko geschrieben ist und auch kapitelweise mit thematisch passenden Gedichten verbunden ist, gibt dem Buch eine weitere eigene Note, die mir gut gefallen hat, ohne dass ich (Sarah Lorenz möge mir verzeihen), Mascha Kalekos Werk bisher kannte - das Buch hier war hoffentlich ein erster Schritt, dass sich das nun ändert.