Besser als erwartet

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lst1398 Avatar

Von

"Mit dir leuchtet der Ozean" von Lea Coplin hat mich positiv überrascht. Ersteinmal finde ich das Cover unheimlich schön, muss im Nachhinein aber sagen, dass ich den Titel als etwas unpassend empfinde, da ich nicht wirklich eine Verbindung zur Geschiche sehe, außer, dass sie auf der Insel Fuerteventura spielt. Aber das tut dem Inhalt ja zum Glück keinen Abbruch.
Ich hatte eigentlich einen 08/15 Sommerroman erwartet und bis etwa zur Hälfte des Buchs hat es sich auch so angefühlt. Ich eine Weile das gefühl, dass die beiden Protagonisten Penny und Milo nicht wirklich irgendeine Art von Tiefe hätten. Er wirkte wie der Stadard-Bad-Boy und sie wie das stille Mauerblümchen. Doch das änderte sich. Als die beiden beginnen sich dem jeweils anderem gegenüber zu öffnen, erfährt man plötzlich unheimlich viel über die Geschichte der Charaktere, was sie dazu bringt so zu sein, wie sie sind.
Nach etwa 3/4 des Buchs war ich fast schon enttäscht, da einer der großen Handlungspunkte einen einfachen Ausweg genommen zu haben scheint. Doch dann folgte ein Plottwist, den ich absolut nicht erwartet habe und der dann nochmal ordentlich Spannung brachte.
Nicht gefallen haben mir 2 Dinge: Das Ende und die gesamte Person der besten Freundin von Penny, Nat. Das Ende kam plötzlich und mit einer erneuten Wendung, die aber leider überhaupt nicht erklärt wurde. Um nicht zu Spoilern, kann ich nicht sagen, was genau es war, aber wenn eine Szene mit den Worten "Versteh einer die Frauen." gerechtfertigt werden soll, weil sie absolut keinen Sinn im Zusammenhang mit dem vorher Geschehenen macht, dann stimmt etwas nicht.
Pennys beste Freundin Nat fand ich von vorn bis hinten einfach nur nervtötend. Der gesamte Charakter der Figur besteht darin, Penny zu sagen, dass sie neidisch auf sie ist, weil Penny ja ganz viel tollen Sex auf der Insel haben wird. In jeder Szene in der Nat vorkommt macht sie irgendwelche Anspielungen, fragt Penny, mit wem sie geschlafen hat etc. Die Szenen mit ihr bringen die Handlung meiner Meinung nach auch nicht wirklich irgendwie weiter.
Abgesehen von diesen zwei kleineren Punkten hat mich das Buch positiv überrascht. Ich würde es jedem empfehelen, der eine leichte Lektüre sucht, die unerwartete Plottwists hat. Wer aber nach einer romantischen Inselatmosphäre mit ganz viel Kitsch sucht, ist hier falsch.