Gutes Buch für Zwischendurch mit erfrischend neuem Setting

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athene1989 Avatar

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In „Mit dir leuchtet der Ozean“ von Lea Coplin treffen sich Milo und Penny zufällig auf Fuerteventura, wo beide einen Job im Solana Sunshine Club angenommen haben. Dabei kennen sich die beiden schon aus Schulzeiten, nur war Milo nicht der lächelnde und freundliche junge Mann, den er nun mimt, sondern ein Außenseiter, der andauernd mit dem Gesetz in Konflikt kam. Beiden ist klar, dass sie sich voneinander fernhalten müssen. Milo, weil er nicht möchte, dass jemand von seiner Vergangenheit erfährt und er mit Helena zusammen ist, und Penny, weil Milo ein schlechter Umgang ist. Doch leider können beide den einen Kuss nicht vergessen, den es damals gegeben hatte.
Das Buch hat mir soweit gut gefallen. Es war schnell und einfach zu lesen, weil der Schreibstil sehr flüssig und somit angenehm war. Zudem fand ich es super, dass die Geschichte auf Fuerteventura gespielt hat. So kam ein wenig Urlaubsfeeling rüber und vor allem war es mal etwas anderes als die Universität oder die Heimatstadt. Ansonsten konnte das Buch aber mit keinen Überraschungen aufwarten, weil es für dieses Genre eben doch sehr typisch ist.
Die Charaktere haben mir weitestgehend gefallen. In Milo hat mehr gesteckt, als es anfangs aussah. Seine Geschichte fand ich sehr gut erzählt und ich fand es toll, wie er sich die ganze Zeit entwickelt hat, wie er sich auch selbst reflektiert hat. Bei Penny habe ich mich oft gefragt, wieso sie dorthin wollte. Denn sie ist an sich sehr rückgezogen, lässt nicht viele an sich ran und liebt dunkle Klamotten, während es in dem Club bunt und fröhlich zugeht. An sich hatte sie mit ihrer besten Freundin dort arbeiten wollen, die nach einem Unfall allerdings einen Gipsfuß hat und somit nicht mitkann, wodurch Penny dann alleine durchmuss. Dennoch habe ich nie verstanden, wieso sie dorthin geht… Ein wenig Abstand zur Heimat nach ihrem Studienabbruch, aber da hätte ich es eher verstanden, wenn sie irgendwo anders hingeht, wo sie sich nicht völlig fehl am Platz fühlt. Aber auch Penny hat sich ein wenig entwickelt. Die Nebencharaktere waren bis auf Helena eigentlich kaum präsent und von denen hat man auch nicht wirklich etwas erfahren, auch nicht von Helena. Da blieb es ein wenig blass, obwohl es ein wenig mehr Tiefe durchaus hätte vertragen können.
Mit einigen Ereignissen war ich nicht sonderlich zufrieden. So gab es ein wenig Mobbing, auch offen vor den Gästen ohne dass es irgendwelche Konsequenzen für die Mitarbeiter gab. Da frage ich mich dann, welcher Clubleiter lässt sowas einfach passieren? Immerhin haben das sehr viele mitbekommen und wenn ich dort ein zahlender Besucher gewesen wäre und so etwas erlebt hätte, dann würde ich dafür sorgen, dass das Konsequenzen hat, sei es durch eine Beschwerde an den Leiter oder, wenn dieser darauf nicht reagiert, mit einer schlechten Bewertung für den Club, wobei ein Leiter sowas ja verhindern wollen würde und das somit regelt. Aber rein gar nichts… Außerdem lief mir am Ende auch alles zu glatt, zu Friede, Freude, Eierkuchen mit vielen Gefühlsumschwüngen und allem, auch wenn es in solchen Büchern normal ist, aber das fand ich ein wenig zu schwach.
Ich gebe dem Buch dreieinhalb Sterne, weil ich mich soweit gut unterhalten gefühlt habe, allerdings auch ein paar Schwächen zu finden waren. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich allerdings auf, weil es mit dem Setting einmal etwas wunderbar Neues war.