Unfassbar fesselnd von der ersten Zeile an...
Was war das denn bitte für eine spannende Leseprobe? Sie war ja nur sehr kurz, aber was der Autor da geschaffen hat an Spannung, das können wirklich nur ganz wenige Top-Schriftsteller! Ich habe noch nie etwas von Michael Tsokos gelesen, aber generell finde ich die Kombination von Rechtsmediziner und Krimi-Autor schon einmal äußerst reizvoll. Und das zeigt sich einfach hier in den wenigen Zeilen: Minutiös wird gleich zu Beginn das Sterben eines Menschen beschrieben. Man fühlt mit jeder Zeile auch gleichzeitig das Ableben mit, als wäre man selbst der zum Tode geweihte. Einfach Klasse beschrieben, das beklemmende Gefühl des nahenden Endes, die begleitenden körperlichen Symptome. Tsokos weiß ganz einfach, wovon er schreibt, und wie er es zu Papier bringen muss! Dass das BKA-Team dann als Sondereinheit für "Hinrichtungen" ermittelt, macht die Umstände umso mysteriöser und auch besonders. Hier geht es nicht um einen Pillepalle-Fall, sondern um einen Kriminalfall par excellance. Dass es sich hier auch noch um auf wahren Tatsachen und Begebenheiten beruhende Fälle handelt, von denen der Autor berichtet, finde ich umso faszinierender, zeigen sie doch einmal mehr, zu welchen Grausamkeiten Menschen doch fähig sind. Was dem eigenen Verstehen manchmal so fern liegt, liegt in der Realität leider manchmal erschreckend nahe! Auch den Buchtitel "Mit kalter Hand" finde ich gut, das Kopfkino macht gleich "Klick", das Cover finde ich schlicht, dennoch sehr ausdrucksstark. Hier bewährt sich das Motto "Weniger ist mehr", ich schätze sowas.