Bester Band der Reihe - 4,5 Sterne!

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Rein optisch passt "Mit kalter Hand" hervorragend zu den Vorgängern der Reihe und auch die Haptik finde ich richtig toll. Obwohl Fred Abel mein All-time-Favourite aus Michael Tsokos' Thrillern ist und bleibt, so ist mir Sabine Yao mittlerweile doch ans Herz gewachsen, wenngleich da nach wie vor eine gewisse Distanz herrscht, da sie oftmals etwas unterkühlt wirkt. Andererseits passt diese Eigenschaft aber auch ganz gut zu ihrem Beruf als Rechtsmedizinerin. In jedem Fall freute ich mich über das Wiedersehen mit ihr und den anderen bekannten Charakteren.

Ganz klasse waren wieder einmal die ultra kurzen Kapitel sowie die Perspektiv- und Schauplatzwechsel, welche für eine großartige Dynamik sorgten. Die Tatorte und Sabines Arbeit im Sektionssaal wurden von dem Autor gewohnt detailliert geschildert, sodass mir das Gefühl vermittelt wurde, neben Sabine am Obduktionstisch zu stehen. Im Gegensatz zu den vorherigen Bänden sind die Morde außergewöhnlich grotesk und nichts für schwache Nerven oder sensible Mägen. Michael Tsokos taucht hier tief in die menschlichen Abgründe ein, was ich als überaus fesselnd empfunden habe. Nur das Ende war für mein Empfinden ein klein wenig schwach.

Die Einblicke in die Rechtsmedizin faszinieren mich einfach jedes Mal am meisten und haben mir auch bei diesem Band äußerst gut gefallen. Dr. Tsokos versteht sein Handwerk und schafft es noch dazu, einem als Laien all die medizinischen Fachbegriffe verständlich näher zu bringen, ohne, dass dies den Lesefluss unterbricht.

Man darf hier keinen Thriller im klassischen Sinne erwarten, da das Genre Rechtsmedizin-Thriller definitiv speziell und nicht Jedermanns Geschmack ist. Ich persönlich mag dieses Genre sehr und bin daher ein riesengroßer Fan von Michael Tsokos' Büchern.