Rechsmedizin ja - Thriller nein

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belli4charlotte Avatar

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Cover:
Optisch hat mich das Buch sehr angesprochen. Man weiß eben gleich, dass es um Mord geht. Fertig!
Dazu aber angemerkt: das erhabene Design, so dass man regelrecht die Folienstrukur spürt ist schon sehr gelungen.

Inhalt:

Sabine Yao soll ihre rechtsmedizinische Expertise in der Sonderkommission um Profiler Milan Hasanović erstellen. Es geht um die Ermittlungen zum »Pferderipper von Lübars«. Die Befürchtung, dass der brutale Täter früher oder später von Tieren auf Menschen umschwenkt, ist durchaus möglich. Nebenbei plant ein online-süchtiger Mann seine barbarischen Fantasien erneut in die Wirklichkeit umzusetzen. Zudem werden an unterschiedlichsten Orten über Berlin verteilt Leichenteile gefunden.


Meinung:
Der dritte Teil der True- Crime- Reihe von Michael Tsokos beherbergt somit gleich mehrere Fälle. Ich kannte die Reihe nicht, aber das ist nicht schlimm, denn man kann unabhängig der vorherigen Bücher es als Einzelband lesen.
Hauptfigur Sabine Yao steht zwar im Mittelpunkt, aber ich konnte nicht so richtig mit ihr warm werden. Als Charakter für mich leider nicht richtig greifbar. Es wirkte eher wie eine eindimensionale Erzählerin. Vielleicht liegt es eben daran, dass ich Quereinsteiger in der Reihe bin. Sie wird eben nicht authentisch und geht im Geschehen regelrecht unter.
Der Hauptfokus in dem Buch ist ehr eher die rechtsmedizinische Beleuchtung der Dinge und hier bekommt man einen sehr tiefen Einblick und sehr viel Detail, was ich wirklich gut fand.
Ich habe einfach was anderes erwartet um ehrlich zu sein. Ich dachte mehr an Thriller mit Spannung und tollen Szenen, aber hier spielt sich doch fast alles in Sektionssälen oder Büros ab, was mich leider nicht wirklich mitgenommen hat.
Es las sich dann eher wie eine Abhandlung der Ereignisse und fundiertes Wissen, sowie hier und da Spekulationen.
Auch der Wechsel der Szenen und Ereignisse konnte mich da nicht wirklich faszinieren.
War mir zu sehr dokumentarisch aufgelegt und sachlich. Eine wirklich große Rolle scheint Yao da gar nicht zu spielen. Es wirkt fast beiläufig.
Einzig wirklich spannend war der Wechsel zur Perspektive des Mannes/Täters. Da spürte man den zwang und auch die Energie, welche er als Täter mit sich bringt.
Toll recherchiert in Sachen Rechtsmedizin und was die ganzen Sektionen und Co. angeht, aber für mich ist es leider kein echter Thriller.