Rechtsmedizin steht drauf, und Rechtsmedizin ist dort drin und zwar in geballter Form

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sekty Avatar

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Während Dr. Sabine Yao, Rechtsmedizinerin und Teil des Teams der BKA-Einheit »Extremdelikte«, einen Fuß untersucht, der in einem Waldstück gefunden wurde, wartet bereits ein weiterer Fall auf sie, der sie trotz ihrer jahrelangen Erfahrung vor neue Herausforderungen stellt. Sie soll Profiler Milan Hasanović unterstützen, der gerade am Fall des »Pferderippers von Lübars« arbeitet. Drei Pferde wurden brutal ermordet. Kann man nachweisen, ob sie alle Opfer desselben Täters wurden? Gibt es Hinweise zur verwendeten Waffe? Und könnte der Täter früher oder später seine Mordlust auch an Menschen ausüben?

„Mit kalter Hand“ ist der dritte Band um Rechtsmedizinerin Sabine Yao. Sie arbeitet in der Abteilung »Extremdelikte« und dementsprechend landen bei ihr die „krassen“ Fälle auf dem Tisch. Der Ausflug in die forensische Veterinärmedizin war interessant, auch wenn es nicht mein Favorit geworden ist, allerdings fand ich es schön zu sehen, dass Yao immer noch wissbegierig ist, immer noch den Drang verspürt Neues zu erlernen, obwohl sie schon ein alter Hase ist.

Bei Tsokos steht „Rechtsmedizin-Thriller“ auf dem Buch und genau das bekommt man auch, wobei der Fokus definitiv auf der Rechtsmedizin liegt. Ich finde den Roman nicht so spannungsgeladen, wie ich es mir sonst von einem Thriller wünsche, aber er war wieder extrem interessant, wenn man an der Rechtsmedizin interessiert ist. Tsokos Bücher lassen sich leicht lesen. Kurze Kapitel und schnelle Szenenwechsel sorgen dafür, dass man durch den Roman fliegt, und dass, obwohl man fast ein Sachbuch liest, denn der Autor baut unheimlich viel Wissen in seine Geschichten ein. Dabei begleitet man die Protagonistin nicht nur bei den Fällen, die das Geschehen dominieren, sondernd Tsokos verwebt stets weitere bizarre Fälle, die Yao am Rande erlebt, an die sie sich erinnert, an denen gerade Kollegen arbeiten, etc.

Ich liebe es, dass Tsokos mit dieser Reihe starke Frauen ins Rennen schickt. Yao selbst, eine taffe Kommissarin mit Biss und eine extrem wissbegierige Praktikantin. Das funktionier sehr gut, wobei ich auch in diesem dritten Band zu Yao gerne ein kleines bisschen mehr Persönliches erfahren hätte.

Fazit: Ein Thriller der von der ersten bis zur letzten Seite mit Rechtsmedizin vollgepackt ist. Daran muss man Interesse haben, sonst ist es nicht das richtige Buch, denn Tsokos präsentiert dem Leser viele Fälle und lässt einem an seinem geballten Fachwissen teilhaben, so dass man den Eindruck erhält, man würde mit Sabine Yao am Seziertisch stehen und verstehen, was sie dort macht. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.