Spannend

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annigri Avatar

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Mit kalter Hand ist bereits der dritte Teil der Reihe um die BKA-Sondereinheit »Extremdelikte«. Alle Bände sind in sich abgeschlossen, sodass man auch ohne Vorkenntnisse in diesen Teil einsteigen kann.

Im Mittelpunkt steht diesmal Dr. Sabine Yao, Rechtsmedizinerin und Teil des Teams. Während sie in einem Waldstück einen abgetrennten Fuß untersucht, wartet schon der nächste Fall: Gemeinsam mit Profiler Milan Hasanović soll sie den »Pferderipper von Lübars« aufspüren, der mehrere Tiere brutal getötet hat. Schnell stellt sich die Frage, ob es sich um einen Serientäter handelt – und wie man ihn überhaupt überführen kann.

Der Schreibstil von Michael Tsokos ist gewohnt klar, präzise und sehr direkt. Besonders die rechtsmedizinischen Details sind spannend beschrieben und vermitteln Fachwissen auf eine verständliche Weise. Man braucht keinerlei Vorwissen, um den Erklärungen folgen zu können, bekommt aber trotzdem einen realistischen Einblick in die Arbeit der Rechtsmedizin. Die kurzen Kapitel und häufigen Szenenwechsel sorgen dafür, dass man leicht am Ball bleibt und immer wieder denkt: Ein Kapitel geht noch.

Der Fokus liegt klar auf der Rechtsmedizin, weniger auf Hochspannung. Wer auf der Suche nach einem nervenaufreibenden Thriller ist, könnte etwas vermissen. Dafür punktet der Roman mit Authentizität und faszinierenden Einblicken in Ermittlungen, die man in dieser Detailtiefe selten findet. Gerade für Leserinnen und Leser, die sich für Medizin und Kriminalistik interessieren, ist das sehr bereichernd.

Fazit:
Ein interessanter und fachlich fundierter Kriminalroman, der mehr durch medizinische Details und Realismus überzeugt als durch reine Nervenkitzel-Spannung. Für Fans von Rechtsmedizin und authentischen Ermittlungsabläufen absolut lesenswert – und ich bin schon gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht.