Gegner auf Augenhöhe

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mellidiezahnfee Avatar

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Auch dieses Buch hat mich wieder begeistert. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut und er weiß auch, wovon er schreibt.
Das kann die eine oder andere längere Schilderung aus dem Sektionssaal sein, oder auch schon recht detaillierte Schilderungen, waie es in der Rechtsmedizin so zugeht. Aber das ist eben auch ein Alleinstellungsmerkmal dieses Autors. Und das gefällt mir persönlich sehr gut, diese andere Sichtweise und Ermittlungsweise.
Wobei die Figur der Sabine Yao , ja ein bisschen so angelegt ist, dass sie in die Welt der polizeilichen Ermittlungen eintauchen kann. Was mir auch sehr gut gefällt, ist, dass Herr Tsokos mit immer wiederkehrenden Figuren arbeitet, die auch ein paar charakteristische Eigenheiten mitbringen, so dass man sie serienübergreifend ganz gut einordnen kann. Alle Protagonisten auf Seiten der Polizei sind sehr gut ausgearbeitet und stehen auf der richtigen Seite des Gesetzes. Auch die Mischung zwischen privaten Befindlichkeiten und Problemen und dem eigentlichen Fallensemble ist sehr gut ausbalanciert.
Man weiß immer genauso viel wie die Ermittler, was die Spannung die ganze Zeit über hoch hält, obwohl die Auflösung relativ früh kommt. Aber dann bezieht das Buch seine Spannung aus dem Charakter des Antagonisten und der Frage, welche perfiden Tricks es in der Rechtsmedizin wirklich gibt.
Zwei Gegner auf Augenhöhe, so könnte die Überschrift lauten, wobei Sabine Yao durch und durch zu den Guten gehört.
Das Ende des Buches war mir etwas zu rasant, ich persönlich hätte mir einen anderen Showdown gewünscht. Aber gut, das ist Meckern auf hohem Niveau.

Fazit: Ein toller Thriller mit vielen forensischen Elementen, spannend und irgendwie freut man sich als Leser schon auf eine mögliche Fortsetzung.