Gelungen und konkret auf den Punkt

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baffany Avatar

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Mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gibt es im beruflichen Kontext ein Gesetz, welches die Zielsetzung hat Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Bis zur Erwerbstätigkeit ist es ein längerer Weg auf dem jede Menge Erfahrungen sowie Werte gewonnen werden und damit eine innere Haltung geformt wird. Soziales Agieren findet täglich und alltäglich statt daher ist die bewusste Auseinandersetzung richtig und wichtig.
Das Autorenteam bestehend aus Olaolu Fajembola und Tebogo Niminde-Dundadengar haben ein umfassendes Sachbuch verfasst, welches Input und Anregungen enthält, um mit Kindern über Diskriminierungen zu sprechen. Ob auf dem Spielplatz oder im Kindergarten oder gar im Freundeskreis gibt es Situationen in denen Konfliktpotential bestehen kann.
Das Inhaltsverzeichnis zeigt eine gut durchdachte Gliederung mit einem breiten sowie umfassenden Themenspektrum auf. Die Kapitel zeichnen sich überwiegend durch Klarheit in der Darstellung aus. Eine Abgrenzung z.B. zu Mobbing erfolgt und schärft das Verständnis was unter Diskriminierung verstanden wird. Das Buch lies sich gut lesen. Was mir jedoch an dem Buch nicht gefallen hat, ist die vielfältige Verwendung von Anglizismen. Hier stellt sich ich mir die Frage an wen das Buch adressiert ist. Die Generation der Großeltern zu der ich gehöre, könnte nicht so mit diesen Begriffen vertraut sein. Um ein konkretes Beispiel zu nennen, obwohl der englische Begriff Allyship erklärt wird, habe ich erst nachdem ich den Begriff Ally nachgeschlagen habe mit dem Wort „Verbündeter“ den Text verstanden. Hierzu wäre aus meiner Sicht weniger Text nötig gewesen, da der Begriff Verbündeter fast schon selbsterklärend ist. Hier erscheint mir das Pferd von hinten aufgezäumt zu werden und mehr Text als inhaltlich notwendig geschrieben worden zu sein. Da das Wort Komplize in der gleichen Überschrift verwendet wird, hatte sich bei mir die Irritation breit gemacht. Ein weiterer (Fach-)Begriff ist Empowerment, welcher mit Selbstkompetenz oder Ermutigung für den Laien fassbarer wäre. Wer jedoch im Fachjargon beheimatet ist, wird dieses Buch eher als Ergänzung und zur Reflektion lesen. In der Gesamtschau bieten das Autorenteam viele Tipps, um sich noch umfassender gezielt zu informieren. Soweit möglich werden z.b. Vereine oder passende Buchempfehlungen sowohl für Kinder als auch für Erwachsende benannt.

Die Anregungen erscheinen mir wertvoll und das Thema extrem wichtig. Zudem ist das Buch gut inhaltlich aufbereitet und spricht viele Bereiche an. Das Ziel zu sensiblisieren erfüllt das Buch. Aus diesen Gründen halte ich das Buch für lesen- und empfehlenswert.