Leuchtturm mitten im Sturm

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
chaosbaerchen Avatar

Von

Das romantische Cover des Buches lässt einen ja schon ahnen, um was für ein Buch es sich handelt. Im Nachhinein finde ich die Felsen, an denen sich die Wellen brechen, besonders passend zur Geschichte.

In "Mitten im Sturm" von Jessica Winter geht es vordergründig um die Liebesgeschichte zwischen dem knallharten Militärpolizisten Eric und der zierlichen Blondine Grace. Aber es ist eben keine 08/15-Story, sondern eine ziemlich komplexe Geschichte, die einen nicht kalt läßt und ganz nebenbei mit Themen wie Kindesmissbrauch, Erbkrankheiten und seelischen Kriegswunden konfrontiert - und das nicht nur oberflächlich.

Was mir besonders gut gefallen hat, das ist der Tiefgang des Buches. Es sind nun wirklich keine schönen Themen, mit denen die Protagonisten klar kommen müssen, aber sie halten zusammen und dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit spürt man als Leser ungemein - auch ohne dass es ständig in welcher Form auch immer geäußert werden muss.

Um all den Schrecken und negativen Gewichten in der Geschichte zu begegnen, hat die Autorin allerdings mit dem Epilog und generell der Entwicklung der Geschichte ein leicht überzogenes unrealistisch positives Gegengewicht geschaffen. So nach dem Motto: der edle Ritter kommt und rettet die in Not geratene Prinzessin und am Ende reiten sie zusammen in den Sonnenuntergang...
Aber das muss auch mal sein, wie ich finde. Irgendwie tut es ja auch gut. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: es gibt sie, diese Retter, Engel oder wie auch immer man sie nennen möchte!